Im Oktober fand am Campus Vaihingen der Universität Stuttgart der Spatenstich für ein Hochhaus der besonderen Art statt. Denn das Haus, das Mitte 2019 fertiggestellt werden soll, ist das erste adaptive Hochhaus der Welt und wird sich bis 2028 noch etliche Male in seiner Gestalt ändern.
2028 wird nämlich wahrscheinlich das Forschungsprojekt über ein Gebäude, das sich der Umwelt anpassen kann, enden. Bis dahin wird nie jemand in dem Haus, das zwei Millionen Euro im Bau kosten wird, gewohnt haben. Trotzdem könnte es einen großen Einfluss aus zukünftige Wohnhäuser haben.
An den zwölf Stockwerken des 36,5 Meter hohen Baus von nur 25 Quadratmeter Fläche werden im Laufe der Jahre verschiedene Fassaden getestet werden. Holz, Textilien und Kunststoff werden dabei angewendet und die Veränderung des Innenraumklimas überwacht. Das Ziel ist maximaler Nutzen für die möglichen Bewohner bei minimalem Energieaufwand. Ein Teil der Fassade wird beispielsweise aus Glas sein, in dem Flüssigkristalle in Pixelform angeordnet sind. Sie reagieren auf starke Sonneneinstrahlung, indem sie sich verdunkeln. Damit sollen Blendung und hohe Temperaturen im Inneren reguliert werden. „Angedacht sind aber auch Fassaden mit adaptiven Schalldämmeigenschaften, um auf veränderliche Außenlärmpegel reagieren zu können“, so Walter Haase, Geschäftsführer der Uni Stuttgart.