Informationstechnologie : Cloud Computing: Wolkenlos

Wolken Cloud
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Die Kunden fragen immer stärker die grundsätzlichen Eigenschaften der Cloud nach. Sie wollen sich weder mit großen Hardwareanschaffungen noch mit starren Vertragskonstruktionen oder der langjährigen Bindung an ihren IT-Lieferanten belasten. Anbieter, die über diese Flexibilität verfügen, werden in Zukunft die Nase vorn haben.

Plug&Play

Wie es geht, das hat Kapsch BusinessCom mit dem Netzwerkoutsourcing bei Magna Steyr vorgezeigt. Der IT-Anbieter realisierte ein lokales Netzwerk (LAN) wie aus der Wolke. Das LAN als Service von Kapsch ermöglicht die schnelle Anbindung jedes Endgerätes an die IT-Infrastruktur von Magna Steyr – im Grunde funktioniert das so einfach wie das Anschließen an eine Steckdose. Ausgehend von Graz-Tondorf können nun die Zentrale in Steyr und die internationalen Außenstellen effizient und hochverfügbar betrieben werden.

Das Projekt startete im Dezember 2012 und bereits zwei Monate später konnten erste Einsparungen erzielt werden. Denn die bedarfsorientierte Abrechnung der Leistungen sowie eine spezielle Kapsch-Finanzierungsvariante optimieren die laufenden Kosten, berichtet Christian Mezler-Andelberg, CIO Magna Steyr: „Bei Bedarf wird in kürzester Zeit ein Netzwerkport zur Verfügung gestellt, das den gewünschten Anforderungen entspricht. Dieses Port wird auch nur genau so lange verrechnet, wie es genutzt wird.“ Damit sind die Ports, also die Hardware selbst, als Service definiert und Magna muss hier auch keine Investitionen tätigen.

Entlastung

Wie die Kapsch-Lösung entlasten auch die Services der Wirecard CEE den Kunden. Onlineshops, die ihre Zahlungsabwicklung ins Rechenzentrum des Zahlungsmittelproviders auslagern, entledigen sich damit gleich mehrerer Anforderungen, mit denen gerade kleinere Händler und Neueinsteiger in den E-Commerce rasch überfordert sind.

„Wer unsere Plattform nutzt, erfüllt ohne jeden Aufwand die hohen Complianceanforderungen der Paymentindustrie, die PCI-DSS-Richtlinien“, sagt Roland Toch, Geschäftsführer bei Wirecard CEE, „und wir verantworten die aufwendige Absicherung der sensiblen Kundendaten.“ Das gilt für das bewährte QPAY genauso wie für das neue QMORE, bei dem die Dateneingabe aus Kundensicht direkt im Shop erfolgt, also ohne dass sich ein eigenes Bezahlfenster öffnet. Flexibilität ist auch ein Kennzeichen aller Wirecard-CEE-Lösungen. Mit dem raschen Zuschalten zusätzlicher Zahlungsmittel kann der Händler auf sich ändernde Marktbedingungen reagieren.

Oder er kann seine Zahlungsmittel auf neue Märkte abstimmen, denn Wirecard CEE bietet neben den bekannten internationalen Zahlungsmitteln eine breite Palette nationaler Zahlungslösungen. „Die Liste der möglichen Zahlungsformen wird immer länger. Durch unsere internationale Positionierung und Erfahrung können wir den Händler auf jeden neuen Markt begleiten, ihn bei der Auswahl der richtigen Zahlungsmittel unterstützen und ihm im gesamten internationalen Geschäft als alleiniger Ansprechpartner für Onlinezahlungen dienen.“ Zusätzlich kann der Zahlungsmittelprovider auch das Risc Management für den Händler übernehmen, ebenfalls in Form eines einfach und schnell zu integrierenden Moduls.

Aufgabenteilung

Durch die Elektronisierung von papierlastigen Geschäftsprozessen lassen sich erkleckliche Einsparungen erzielen. Denn es sinkt die Durchlaufzeit, ein Prozess kann schneller abgeschlossen werden. Zusätzlich werden Fehlfunktionen schnell erkannt. Das ist bei einem Schriftakt nur schwer möglich. Denn zuerst muss einmal umständlich erfragt werden wo der Akt überhaupt liegt. Funktioniert ein elektronischer Prozess nicht, reicht ein schneller Blick ins System und der Flaschenhals ist sofort erkannt. Andererseits erfordert die Einführung IT-gestützter Prozesse ein gerütteltes Maß an Know-how.

Daher ist das Auslagern nur um niedriger Kosten willen eine problematische Strategie. „Bei der Suche nach unterstützenden Dienstleistern darf man nicht nur auf den Preis schauen. Man sollte nach Anbietern Ausschau halten, die etwas besser können als man selbst“, sagt atms-Geschäftsführer Markus Buchner, „damit man sich auf die eigenen Kernkompetenzen konzentrieren kann."

"Die Technologie entwickelt sich so rasant weiter, da können nur mehr spezialisierte Unternehmen mithalten.“ Das Internet ermöglicht es, selbst komplexe Prozessketten auszulagern, die von mehreren Lieferanten unterstützt werden. Als Beispiel nennt Buchner die digitale Signatur über das Handy, für interne Bestell- und Berechtigungsprozesse in Unternehmen. Da konzentriert sich der Kunde auf den Betrieb seiner internen Beschaffungssoftware, die aus dem E-Government kommende A-Trust sorgt für die sichere Authentifizierung der Mitarbeiter und atms kümmert sich um die zuverlässige Auslieferung der Handysignaturen.

Umfassend

Einen Gegenentwurf zur Verkettung mehrerer Lieferanten bietet T-Systems an. Als einziger IT- und Telekomprovider hält der Outsourcing- und Managed-Service-Spezialist das gesamte Spektrum möglicher Dienstleistungen für seine Kunden bereit. Das beginnt beim zentralen Rechenzentrum inklusive der Kompetenz auf der Seite der Applikationen, zieht sich über das globale Vernetzung der Unternehmensstandorte und das lokale Netzwerk bis hin zur Desktopinfrastruktur inklusive Security Services.

Das ermöglicht dem Kunden ein effektives Providermanagement, da er nur einen Ansprechpartner hat – und damit auch nur einen Verantwortlichen. Für Matthias Hausegger ist die Cloud schon längst zur IT-Realität geworden. Die Tücke liegt im Detail: „Je komplexer die Clouddienste werden, je mehr die unternehmenseigene IT-Infrastruktur mit Public und Private Cloud Services verknüpft wird, umso höher sind die Anforderungen an die Netzwerkinfrastruktur des Kunden.“ T-Systems legt dabei besonderen Wert darauf, die Netzwerke applikationsorientiert zu gestalten. Dynamic Services – also die bedarfsorientierte Provisionierung und Abrechnung – stellt T-Systems über die gesamte Leistungskette hinweg bereit.

Zusätzlich unterstützt T-Systems mit dem Cloud Readyness Service Kunden, die den Weg in die Cloud gehen wollen. Hausegger geht davon aus, dass die Telekomnetze eine ähnliche Entwicklung durchmachen werden wie die klassische IT-Infrastruktur. In den nächsten Jahren werden sich die Prinzipien und Vorteile der Cloud also auch im Telekombereich etablieren. Spannende Zeiten kommen auf uns zu.