Formaldehydfresser : Chemisch umgebautes Ypsilon
Formaldehyd wird seit den 1950er-Jahren als Bestandteil vieler Kunstharze und Leime für Span- und Sperrholzplatten verwendet. Für den, in der Zwischenzeit als krebserregend eingestuften Stoff, gibt es viele Quellen und enge Grenzwerte. „Es gibt formaldehydfreie Kleber. Diese sind jedoch teurer und in vielen Bereichen nicht wirtschaftlich einsetzbar“, meint Jan Gunschera vom Fachbereich Materialanalytik und Innenluftchemie.
Einen weiteren Ansatz, die Emission von Formaldehyd aus Holzwerkstoffen zu verringern, haben Forscher und Forscherinnen der Fraunhofer-Institute für Holzforschung (WKI) und für Silicatforschung (ISC) gemeinsam gefunden. Spezielle Minerale, sogenannte Zeolithe, können den Schadstoff aus der Raumluft filtern und binden. „Zeolithe werden bereits als Füllmaterial in Spanplatten eingesetzt. Sie zum Adsorbieren von Schadstoffen einzubringen, ist neu“, sagt Katrin Bokelmann, Projektleiterin vom ISC.
Das chemisch umgebaute Alumosilicat Zeolith Y wirkt mit der extrem großen inneren Oberfläche und der porösen Struktur wie ein Molekularsieb. In einer Probe-Spanplatte aus Fichtenholz verringerte sich die Formaldehydemission um 40 Prozent. (Astrid Kuffner)