Wettbewerb : Brot und Kinderspiele – das sind die Siegerprojekte für den ZV-Bauherrenpreis 2018
106 Einreichungen, 22 Nominierungen, sechs Gewinner – am 19. Oktober wurde im Grazer Orpheum der ZV-Bauherrenpreis 2018 vergeben. Das sind die einzigartigen Siegerprojekte.
Kärnten
Häuser im Wald
9565 Turracher Höhe 12
Bauherr: Robert Hollmann
Architektur: Winkler + Ruck
Tragwerksplanung: Klaus Gelbmann
Fertigstellung: Dezember 2017
Luki, Toni und Franzi heißen nicht nur die Kinder des Bauherren Robert Hollmann, sondern nun auch drei Blockhäuser auf dem Plateau der Turracher Höhe. Die gemütlichen Häuser in Holzblockbauweise werden wie Hotelunterkünfte geführt und verbrauchen so wenig Grundfläche, dass für ihren Bau nur drei Bäume gefällt werden mussten. Eine besondere Art der Stadtflucht auf 1.700 Meter Seehöhe.
Oberösterreich
Paneum – Wunderkammer des Brotes
4481 Asten, Kornspitzstraße 1
Bauherr: backaldrin International
The Kornspitz Company/Peter Augendopler
Architektur: Coop Himmelb(l)au, Wolf D. Prix
Ausstellungsgestaltung: Gruppe Gut
Fertigstellung: Oktober 2017
Hier passt alles zusammen – Leidenschaft, Nutzen und das Visuelle. Denn Bauherr Peter Augendopler ist Bäcker und Erfinder des Kornspitz. Mit dem Paneum, der Wunderkammer des Brotes, hat er seiner Leidenschaft für Backkunst ein Museum mit 15.000 Kunst- und Kulturobjekten rund ums Brot gewidmet. Der Ausstellungsraum – eine bauchige Figur aus 3D-CNC-gefrästen Brettsperrholzelementen, deren 88 Schichten durch Stahlschrauben zusammengehalten werden – erinnert demnach auch stark an einen Laib Brot.
Steiermark
Prinzessin Veranda
8020 Graz, Grüne Gasse 7/9
Bauherrin: Prolend Projektentwicklung/Klaus Jeschek
Architektur: Pentaplan
Fertigstellung: Juli 2017
Zuallererst brauchte es eine Umwidmung, denn das Grundstück beherbergte früher einen Tischlereibetrieb. Das stellte aber kein Problem dar und so stand dem Bau des sechsgeschossigen Wohn- und Geschäftshauses namens Prinzessin Veranda in Graz nichts mehr im Wege. Als besonderes Merkmal umfasst eine selbsttragende Fassadenschicht aus Sichtbeton den Bau auf allen Seiten. Der Sichtbeton wurde mit Weißzement veredelt, ebenso einen eleganten Touch bietet das elliptische Atrium in der Mitte des Baus mit Laubengängen.
Mehr Siegerprojekte - darunter im wahrsten Sinne des Wortes etwas Schräges - gibt es auf Seite 2!
Vorarlberg
Georunde Rindberg
6952 Sibratsgfäll, Rindberg
Bauherr: Gemeinde Sibratsgfäll/Konrad Stadelmann
Architektur: Innauer-Matt Architekten
Konzeption und Idee: Super-Büro für Gestaltung
Fertigstellung: Mai 2015
Alles fing mit einem Unglück an. 1999 kam ein Berghang im vorderen Bregenzerwald ins Rutschen. Nach und nach verschoben sich in weiterer Folge die Erdmassen auf einer Fläche von 1,8 km2 und 18 Wohn- und Wirtschaftsgebäude befanden sich irgendwann um 240 Meter weiter gen Tal. Heute widmet sich diesem Thema ein Erinnerungspfad, den die Gemeinde 2014 in einem Wettbewerb ausschrieb. Acht Objekte aus Stahl behandeln das Leben in der Schräge, das die Gemeinde gelernt hat zu akzeptieren.
Vorarlberg
Volksschule Dorf Lauterach
6923 Lauterach, Schulstraße 5
Bauherrin: Marktgemeinde Lauterach/ Vizebürgermeisterin Doris Rohner
Architektur: Feyferlik/Fritzer
Tragwerksplanung: Johann Birner
Fertigstellung: Mai 2018
Gerade und eingeschossig ist alles in der neuen Volksschule Dorf Lauterach – neu, obwohl der Bestand bereits 80 Jahre alt ist. Ein offenes Raumkonzept wurde hier mit Erfolg durchgesetzt, die Schule in vier Clustern zu je vier Klassen organisiert. Ein zentraler Platz ist schulstufenunabhängigen Aktivitäten gewidmet, es gibt einen Wintergarten, Ruhebereiche und eigene Werkräume in dem Holz-Beton-Hybridbau.
Wien
Bundesschule Aspern
1220 Wien, Maria-Trapp-Platz 5
Bauherrin: Bundesimmobiliengesellschaft/Gottfried Flicker, Wien Architektur: fasch&fuchs.architekten, Wien
Freiraumplanung: Pflanz! Garten&Freiraum OG, Obersdorf Tragwerksplanung: Werkraum Ingenieure ZT GmbH, Wien Farbgestaltung: Hanna Schimek und Gustav Deutsch Fertigstellung: 7/2017
Und noch eine weitere Schule findet sich unter den Siegerprojekten. Das Bundesschulzentrum im Südwesten der Seestadt Aspern ist für 1.100 Schüler konzipiert, derzeit befinden sich schon 800 dort und nutzen die Lerninseln und Freiflächen des Bildungscampus. Der Bau spiegelt das Cluster-System der Unterstufe und das Department-System der Oberstufe wider. Die Unterrichtsräume sind für die Oberstufe demnach für einzelne Fächer und nicht für Klassengruppen konzipiert.
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