Es geht los : Brennerbahn-Sanierung beginnt

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Die 150 Jahre alte Bahnstrecke sei höchst belastet und benötigt dringend eine Generalsanierung, sagt ÖBB-Regionalmanager Robert Huber, der das Projekt drei Jahre lang vorbereitet hat. „Der Brenner ist einer der verkehrsstärksten Strecken der ÖBB. Hier fahren enorme Tonnagen drüber. Gleise halten im Regelfall 25 bis 30 Jahre, Gebirgsstrecken machen die Lebensdauer kürzer.“ Zusätzlich zur Sperre eines Gleises für drei Monate bleibt die Strecke deshalb einen Monat lang sowie an weiteren sechs Wochenenden erstmals überhaupt komplett gesperrt.

Gütertransporte sollen im Zeitraum der Teilsperre so viele wie möglich auf der Schiene gehalten werden, so Rene Zumtobel, Sprecher der ÖBB: „Während des eingleisigen Betriebs werden ungefähr die Hälfte der Züge gefahren. Für den Güterverkehr, der Priorität hat, werden fast alle Güterfernzüge an der Baustelle vorbeigeschleust. Bei der Rollenden Landstraße werden ungefähr drei Viertel der Züge angeboten. Bei der Totalsperre gibt es natürlich keinen Verkehr, da gibt es aber Umleitungsstrecken über die Tauernbahn. Die haben wir vorgesehen und reserviert. Hier werden ungefähr 40 bis 60 Züge umgeleitet.“

Für Pendler und Fernreisende ist ein Schienenersatzverkehr eingerichtet worden, es könne jedoch zu Verzögerungen kommen, sagt Zumtobel: „Jetzt zu Beginn gibt es einen eingleisigen Teilbetrieb, d. h. die Pendler im Wipptal haben einen Stundentakt zwischen Innsbruck und Steinach. Bis zum Brenner gibt es einen Schienenersatzverkehr mit Bussen. Am Wochenende haben wir die erste Wochenendsperre, hier ist die Strecke komplett gesperrt. Dann gibt es für alle Züge Schienenersatzverkehr zwischen Innsbruck und dem Brenner.“

Es soll rund um die Uhr gearbeitet werden, zu Spitzenzeiten werden in drei Schichten bis 500 Arbeiter beschäftigt sein. Die geplanten Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf 55 Mio. Euro. „Wir erneuern rund 29 km Gleis, etliche Durchlässe werden erneuert, und zwei Brücken werden neu gebaut. Es finden auch abseits der Strecke Erhaltungsarbeiten statt, so fällen wir etwa Bäume, die im Winter hereingestürzt sind. Wir versuchen alles so umzusetzen, dass wir die nächsten zehn Jahre keine größeren Bauarbeiten auf dieser Strecke mehr haben werden“, so Huber.