In den letzten Monaten ist das Arbeiten mit BIM in Österreich salonfähig geworden. Man wird nicht mehr mit verständnislosen Augen angesehen, wenn man als
Konsulent BIM-Projekte initiiert.
Planer in Projekten mit BIM arbeitet.
Baufirma mit BIM abrechnet.
Bauherr sich mit den BIM-Daten für den Betrieb beschäftigt.
Doch die Zahl derer, die es tun, ist nach wie vor gering. Vor allem aber wird BIM von der großen Masse der Schaffenden im Bauwesen noch gar nicht bzw. nur als Werkzeug in den alten Workflows angewendet. Woran liegt das?
Mit etwas Abstand zum hektischen Treiben zeigen sich für die geringe BIM-Integration in den Bauprojekten folgende Begründungen:
Das Arbeiten in bewährten (alten) Strukturen mit den vorhandenen Werkzeugen ist unter Termin- und Kostendruck zumeist die erste Option.
Das Aneignen der BIM-Skills ist nach wie vor sehr aufwändig. Die Software ist teuer und die Wissenserarbeitung sehr zeitintensiv.
Es gibt keinen übergreifenden Standard bzw. noch viel zu wenige Normen für alle Fachgebiete, in die BIM hineingreift (Planung, Ausschreibung, Abrechnung, Bauabwicklung, Facility Management).
Eine einheitliche Datenstruktur fehlt.
Open-BIM ist das Ziel, aber wir sind noch lange nicht dort. Die Erarbeitung und Harmonisierung eines internationalen Standards braucht einfach ihre Zeit.
Das Top-Management und die operative Projektebene in den Unternehmen haben ein unterschiedliches Bild von und ein unterschiedliches Verständnis für BIM.
BIM-Experten sind sehr eingeschränkt verfügbar und haben eher einen theoretischen Background
>> Peter Spreitzer hält den Vortrag "Single Source of Truth: Daten oder Mensch? Worum es beim Thema Merkmalserver, Merkmalservice & co. wirklich geht" bei der 5. Internationalen SOLID BIM-Konferenz am 17.9.2020 in Wien <<