Baupraxis : Best Of: intelligente Fassaden
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Dieser Artikel entstammt der Ausgabe 4/2017 von SOLID - Wirtschaft und Technik am Bau
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Bis ins frühe Mittelalter war die Holzschindel in fast ganz Europa das am weitesten verbreitete Dachdeckmaterial. Die bislang älteste Schindel hat man bei den Ausgrabungen der Wasserburg Buchau bei Bad Buchau (Baden-Württemberg) gefunden. Sie ist ca. 3000 Jahre alt. Heute verbindet man diese Technik (zu Unrecht) fast ausschließlich mit dem Alpenländischen. Was in unseren Breiten hauptsächlich als Dach verwendet wurde, haben die Mimosa Architects eben in Dobříš, Tschechien auf die Fassade eines Einfamilienhauses appliziert. Ihre Auftraggeber wollten keine Schachtel, sondern eine weiche Form, also bekamen sie ein Oval, gebaut aus natürlichen Materialien, wie eine gequetschte Konservendose und auch natürlich in Passivhausqualität und mit Lärchenholzschindeln umhüllt. Dicht und ökologisch!
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Die Gramazio & Kohler, Architekten, bekannt für ihr Faible für das Digitale in der Architektur, haben eine WC-Anlage mit einer komplexen Fassade aus 295 abgekanteten Aluminiumblechstreifen entwickelt. Durch die Tiefenwirkung der Faltung und die unterschiedliche Farbe der einzelnen Streifen entsteht eine changierende Oberfläche, die je nach Sonnenstand und Blickwinkel ein unterschiedliches Fassadenmuster ergibt. Die Aluminiumstreifen sind mit Laser geschnitten und von Hand abgekantet. Die abgekanteten Streifen sind auf 18 maschinell vorgelochte Trägerplatten gesteckt und rückseitig verbolzt. Diese Paneele sind auf der WC-Einhausung, einem Fertigmodul fixiert.
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Das Modelabel Massimo Dutti hat einen neuen Flagship Store in der Presidente Masaryk Avenue, einer der prestigeträchtigsten Straßen von Mexiko City von den Sordo Madaleno Arquitectos aus Mexiko bekommen. Der Rhythmus der rechteckigen Module wird durch eine orthogonale Metallstruktur vorgegeben, während die Textur der Fassade ein Gitter, inspiriert durch die traditionell, verschlungenen Eisengeländer des Bezirkes, ist. Die einzelnen Gittersiebe wurden in Gussformen, mit der Verwendung von Glasfasern hergestellt. Sie sind eine außergewöhnliche Verbindung und Zusammenarbeit von traditionellen Fähigkeiten und einer hoch entwickelten Technologie.
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Eine Ziegelfassade, die sich wie ein Eulennest in einem Baumstumpf aufwölbt, haben WISE architecture dem neuen Headquarter von MU:M Education Südkorea verpasst. Die Öffnung gibt den Blick in den Innenraum frei und schafft eine (auch) optische Verbindung mit der Straße. In diesem Projekt wird die Bedeutung von Fassade als Haut der Architektur spürbar.
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Die Anforderung, ein altes Haus in Nordostspanien in ein Niedrigenergiegebäude zu verwandlen, lösten die Bunyesc Arquitectes mit einer, vor den Steinbau gesetzten Fassade aus Polykarbonatplatten. Durch eine achtlagige Konstruktion aus den Paneelen wurde eine deutliche Verbesserung des Wärmedämmwertes und auch eine Verbesserung der Speicherfähigkeit der Sonnenenergie in den Mauern erzielt. Die Platten wirken wie eine äußere Isolierung und vergrößern gleichzeitig die thermisch wirksame Masse.
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Damit von einer Fassade nicht der sprichwörtliche Lack abgeht, verwenden manche Architekten Stahlplatten als vorgehängte, hinterlüftete Fassade. Der im Fassadenbau vielfach bewährte Werkstoff mit Qualitätssiegel – Edelstahl Rostfrei – gewinnt vor dem Hintergrund optischer, energetischer und ökologischer Effizienz, Komfort, Werterhalt und Wirtschaftlichkeit immer mehr an Bedeutung.
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Aus - vor Ort gegossenem - Beton, ganz genau rechtwinkelig und gerade, jedoch mit trotzdem „weichen“ Wänden - hat das Atelier Martel ein Heim für Epilepsiekranke in Lothringen, Frankreich gestaltet. Für die plastische Gestaltung der Betonwände war die amerikanische Künstlerin Mayanna von Ledebur verantwortlich. Die, an eine Mondlandschaft erinnernde, Weichheit der Außenwände schluckt das Sonnenlicht, vermeidet harte Schattenlinien und unterstreicht somit die Präsenz der Architektur in der Natur.
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Für ein sechsgeschossiges Büro- und Geschäftshaus auf einem kleinen Grundstück in Toronto‘s Liberty Village, haben die Batay-Csorba Architects ein interessantes Projekt entwickelt. Sie versuchen, aus der Geschichte der Stadt mit ihrer Tradition von vorgefertigten Betonfassaden zu lernen und eben „keine“ Monotonie zu erzielen. Dabei referiert ihre Lösung in den Proportionen durchaus mit dem Kontext der umliegenden Architekturen.
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