SOLID Jahrbuch : Best of ASFINAG

Bereits seit einigen Jahren laufen die Sanierungsarbeiten auf Österreichs stärkstbefahrener innerstädtischen Autobahn, der A 23 Südosttangente Wien, auf Hochtouren. Den Auftakt der großen Maßnahmen machte im Frühjahr 2011 die Generalerneuerung der Hanssonkurve.

Der Bereich Knoten Inzersdorf bis Verteilerkreis Favoriten ist mit täglich rund 145.000 Fahrzeugen einer enormen Belastung ausgesetzt – trotzdem werden immer drei Spuren pro Fahrtrichtung aufrecht erhalten. Bereits jetzt, rund ein halbes Jahr nach Sanierungsbeginn, konnten umfangreiche Optimierungen bei Baudauer und Baustellenlänge erzielt werden.

So konnten Teile der Betondeckensanierung vorgezogen werden, was eine Verkürzung der Bauzeit von rund einem Monat brachte. Gleich nach der Hanssonkurve schließt direkt an die A2 Süd Autobahn die Hochstraße Inzersdorf an. Die hohe Verkehrsfrequenz und das stattliche Alter – Baujahr 1960 – haben merkbare Spuren hinterlassen.

Damals für 45.000 Fahrzeuge gebaut, passieren heute rund dreimal mehr Fahrzeuge diesen Bereich. Bis zum Jahr 2016 wird dieser Bereich zur Gänze neu errichtet und gestaltet. Ab Juli 2012 werden Vorarbeiten unter der Brücke durchgeführt, um dann ab März 2013 unter Aufrechterhaltung des vollen Verkehrs die Hochstraße Inzersdorf neu zu errichten.

Bei großen Baumaßnahmen Synergien zu schaffen, macht nicht nur Sinn, es ist auch ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor. Im Zuge des Neubaus der Hochstraße wird bei der Unterführung Pfarrgasse bis April 2012 auch ein Tunnel für die ÖBB errichtet.

Rund um die Arbeiten auf der Hochstraße selbst erfolgen auch im Umfeld dieses Tangentenabschnitts umfassende Neugestaltungen. Von Fußgängerunterführungen bis Lärmschutzeinrichtungen für die Anrainer werden viele weitere Maßnahmen umgesetzt und so gestaltet, dass sie sich, durch architektonische Elemente, gut in die Umgebung eingliedern.

Die ASFINAG wurde 1982 gegründet und ist eine Gesellschaft des Bundes. Seit 1997 haben wir das Fruchtgenussrecht an den im Eigentum des Bundes stehenden Grundstücken und Anlagen des hochrangigen Bundesstrassennetzes und sind berechtigt, Mauten bzw. Benützungsgebühren einzuheben. Die ASFINAG ist wirtschaftlich unabhängig, d. h. sie erhält kein Geld aus dem Staatsbudget. Sie plant, finanziert, baut, erhält, betreibt und bemautet im Zuge einer absolut Maastricht-konformen Konstruktion das gesamte österreichische Autobahnen- und Schnellstrassennetz mit einer Streckenlänge von 2.175 km. Hiervon entfallen 340 Fahrtrichtungskilometer auf Tunnel und 340 Fahrtrichtungskilometer auf Brücken.

Um unseren Aufgaben nachkommen zu können, realisieren wir sehr anspruchsvolle Logistikleistungen in Bezug auf die Bauzeit ebenso wie auf möglichst geringfügige Verkehrsbehinderungen. Darüber hinaus ist es uns ein wichtiges Anliegen, Anzahl und Umfang von Verkehrsstaus weiter zu reduzieren. Im Vorjahr haben wir einen Überschuss von 330 Millionen Euro nach Steuern erwirtschaftet, heuer werden es u. a. dank sehr günstiger Baupreise rund 390 Millionen sein. Die ASFINAG beschäftigt rund 2700 Mitarbeiter, davon etwa 700 von den Ländern zugeteilte Angestellte.

Auf der To-Do-Liste für die nächsten Jahre stehen u. a. die S10 in Oberösterreich Richtung Norden, die S7, die Fürstenfelder Schnellstrasse, die Tunnelkette Klaus, weitere Massnahmen für die Pyrhn Autobahn sowie die Fortsetzung der Westautobahn Generalsanierung. Neue Wege bei der Entwicklung von Bauvorhaben gehen wir u. a. mit der Funktionalen Ausschreibung zur Beteiligung privater Unternehmen, die wir soeben das erste Mal mit dem Modell „PPP Ostregion“ testen.