Österreich : Bauwirtschaft bleibt optimistisch

Die Konjunktureinschätzungen der österreichischen Bauunternehmen vom Juli unterstreichen die ungebrochen optimistische Stimmung in der Bauwirtschaft. Der Saldenwert stieg um 2,3 Punkte und liegt aktuell nur noch knapp unter 30 Punkten. Der Index der aktuellen Lagebeurteilungen zeigt sich somit äußerst stabil und liegt (saisonbereinigt) nun bereits seit sechs Monaten über einem Wert von 20 Punkten, was zuletzt kurz nach der Jahrtausendwende der Fall war.

Im Detail zeigen sich praktisch alle Einzeleinschätzungen stabil bzw. weisen nur unsystematische Schwankungen auf: Der Saldo der Einschätzung zur Bautätigkeit in den letzten Monaten stieg gegenüber Juni von 21 auf 22 Punkte. Der Anteil an Unternehmen, welche von keinen Produktionshemmnissen berichten, fiel von 56% auf 50%.

Dieser Rückgang ist einerseits auf eine verschlechterte Einschätzung zur Witterung (von 6 auf 10 Prozentpunkte), und andererseits auf einen verstärkten Mangel an Arbeitskräften (25% auf 26%) zurückzuführen. Letzteres ist weiterhin als deutliches Indiz für die starke Baukonjunktur zu sehen.

Der Anteil der Unternehmen, welche von zumindest ausreichenden Auftragsbeständen berichten, stieg geringfügig gegenüber Juni und liegt aktuell bei 84%. Auch die Einschätzung der eigenen Geschäftslage konnte gegenüber der Letztbefragung (April) nochmals zulegen, und stieg von 13 auf 18 Punkte (Saldo).

Ebenfalls stabil zeigten sich im Juli die unternehmerischen Erwartungen. Der Index für die kommenden Monate sank geringfügig um 0,7 Punkte und steht aktuell bei einem Saldo von 11,2 Punkten. Nichtsdestotrotz verbleiben die traditionell verhalteneren Erwartungen damit ebenso wie die Einschätzung der aktuellen Lage auf sehr hohem Niveau.

Der leichte Rückgang des Index ist primär einer etwas schwächeren Preiserwartung geschuldet (15 Punkte gegenüber 17 im Juni). Die Einschätzung zur Zahl der Beschäftigten blieb demgegenüber konstant bei einem Saldo von 7 Punkten.

Das grundsätzlich positive Erwartungsbild deckt sich auch mit den Erwartungen zur eigenen Geschäftslage in den kommenden 6 Monaten, welche gegenüber April im Saldo um 2 Punkte zulegen konnten (Stand Juli: 6 Punkte). Auch die gesicherte Produktionsdauer stieg seit April geringfügig von 4,6 auf 4,7 Monate an. (WIFO)

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