Wien : Bauarbeiten im U2-Tunnel und an der Oberfläche voll angelaufen
Seit Ende Mai wurden im U2-Tunnel 130 Kilometer Signal- und Fernmeldekabel und über 80 Kilometer Stromkabel demontiert. Gleichzeitig mussten zahlreiche Stromkabel umgelegt werden, um die Stromversorgung auch während der Bauarbeiten zu gewährleisten. Auch für den späteren Tunneldurchbruch für die neue U2-Strecke Richtung Matzleinsdorfer Platz ab Schottentor musste die gesamte Verkabelung im Abschnitt Rathaus bis Schottentor Platz machen. Fahrscheinautomaten, Entwerter, Kameras, Lautsprecher, Zugzielanzeigen, Telefone, Monitore, Uhren, Notrufstellen und Sprechanlagen wurden bereits entfernt. In den Stationen Karlsplatz bis Rathaus wurden zwölf Rolltreppen und zwei Aufzüge demontiert. 2022 und 2023 folgt der Ausbau von sechs weiteren Aufzügen in den Stationen Karlsplatz bis Volkstheater sowie vier Rolltreppen beim Museumsquartier.
In den nächsten Wochen starten die Abbrucharbeiten der Bahnsteigkanten für den Ausbau der vollautomatischen U5. Diese werden verstärkt neu errichtet und mit Bahnsteigtüren ausgerüstet. Die ersten dieser Türen werden im Sommer 2022 in der Station Volkstheater montiert. Insgesamt werden bis Herbst 2023 in den Stationen Rathaus, Volkstheater, Museumsquartier und Karlsplatz 144 Bahnsteigtüren und rund 16.000 Quadratmeter Glasflächen eingebaut.
Für die Erneuerung der Gleisanlagen wurden bereits Anfang Mai 4,8 Kilometer Schienen und zwei Weichenanlagen in den Streckenbereich transportiert – umweltfreundlich auf der damals noch vollständig bestehenden Gleisanlage. Ende Juni sind im Bereich Rathaus auf einer Länge von 300 Metern bereits die Gleisarbeiten gestartet. Hier wird der gesamte Gleisoberbau mit Schienen, Schwellen und Gleisschotter erneuert. Im Bereich Volkstheater bis Rathaus sind die Abbrucharbeiten der Gleis-Betonplatten angelaufen. Insgesamt werden 2.700 Quadratmeter Betonplatten entfernt und 1.800 Schwellen erneuert.
Arbeiten an neuer Knotenstation U2xU5 laufen auf Hochtouren
Für die zentrale Station U2xU5 Rathaus wurden bereits 350 Bohrpfähle errichtet, weitere 400 folgen noch. Der Bauabschnitt Rathaus erstreckt sich bis zum Schottentor, dort startet ab April 2022 der Bau des neuen U2-Streckentunnels Richtung Matzleinsdorfer Platz. Im Umfeld der Station Rathaus ist auch das Grundwasser eine Herausforderung für die Bautätigkeiten und muss mit ca. 80 Brunnen und Pegel abgesenkt werden. Mit dem Fortschritt der Bautätigkeiten wird das Grundwasser mittels Sammelleitung direkt in den Donaukanal geleitet.
„Die Umbauarbeiten für die U2 und die U5 sind exakt aufeinander abgestimmt. Das gelingt nur durch perfekte Teamarbeit. Wir sind stolz mit U2xU5 das größte Klimaschutzprojekt Wiens zu realisieren. Zustimmung bekommen wir auch von der Bevölkerung. Eine aktuelle Studie bestätigt: neun von zehn WienerInnen erachten den U-Bahn-Ausbau als notwendig und fast 90 Prozent zeigen Verständnis für die temporären Auswirkungen während der Bauarbeiten“, sagt Wiener-Linien-Geschäftsführer Günter Steinbauer.
Unter der Landesgerichtsstraße werden die Tunnel und Stationsbauwerke der U2 und U5 miteinander verknüpft. Dafür wird direkt unter der bestehenden U2 ein neuer U-Bahn-Tunnel in rund 25 Meter Tiefe gegraben. Im Bauabschnitt U5 Frankhplatz werden rund 660 Bohrpfähle errichtet, 120 davon wurden bereits hergestellt. Bei der Landesgerichtsstraße wird bereits ab Herbst 2021 mit der Errichtung der obersten Betondecke gestartet. Beim Frankhplatz und bei der Schwarzspanierstraße werden diese ab Sommer 2022 betoniert. Die Straßenbahnlinien 43 und 44 werden Anfang 2021 erneut umgelegt, um den zweiten Teil des Schachts Frankhplatz zu errichten.
Ab Herbst 2023 nimmt die U2 wieder den durchgehenden Betrieb von Karlsplatz bis Seestadt auf, die Stationen Karlsplatz bis Rathaus präsentieren sich dann bereits mit Bahnsteigtüren. Die U-Bahn-Bauarbeiten finden dann im Hintergrund statt. (PM)