Branchenbeobachtung : Austrian Standards Institute möchte besseres Image von Normen
Das Austrian Standards Institute, vormals ÖNORM, will mit der geltenden Skepsis gegenüber Normen aufräumen. "Normen kommen aus dem Leben und werden von denen gemacht, die sie brauchen und anschließend auch in der Praxis verwenden. Normen entstehen immer aus einem konkreten Bedürfnis, aus dem Bedarf nach einer Regelung", sagte Institutspräsident Walter Barfuß anlässlich des 90-jährigen Bestehens des Hauses. "Die Lösung wird dann im Dialog und Konsens der interessierten und betroffenen Kreise erarbeitet", so Barfuß weiter. Er weist die Vorurteile, dass Normen unter Ausschluss der Öffentlichkeit und praxisfern erstellt würden, zurück.5.880 Experten produzieren 2.000 Normen - jedes JahrDas Austrian Standards Institute managt laut eigenen Angaben 5.880 Experten aus unterschiedlichen Fachbereichen, die an der Entwicklung von etwa 2.000 Normen jährlich mitwirken. "Austrian Standards ist keine Behörde, wir gehören uns selbst", so Barfuß zu einem weiteren Missverständnis. Das Institut finanziere sich zu 90 Prozent aus Eigenmitteln, lediglich zehn Prozent seien Förderungen. Anders als in den meisten europäischen Ländern ist die Mitwirkung am Normungsprozess für die Teilnehmer kostenlos. "Wer zahlt, der mahlt", dürfe kein Grundsatz in der österreichischen Normung sein.250 Euro pro Österreicher für Normen Normen seien zudem eine wirtschaftlicher Faktor, so Instituts-Geschäftsführer Gerhard Hartmann. Er verwies auf Studien, die belegen würden, dass Normen rund 25 Prozent zum Wirtschaftswachstum beitragen. Für Österreich bedeute dies einen jährlichen Anteil am Bruttoinlandsprodukt von einem Prozent bzw. zwei Milliarden Euro auf dem Stand von 2010. Auf die österreichische Bevölkerung verteilt, seien dies rund 250 Euro pro Einwohner. (APA/pm)