Österreich : Asfinag investiert massiv in Tunnelsicherheit

In Österreichs Autobahn- und Schnellstraßennetz gibt es 164 Tunnel, 15 davon werden mit Gegenverkehr betrieben. Nach der Eröffnung der zweiten Röhre des Gleinalmtunnels auf der Pyhrnautobahn (A9) am Freitag sollen in den nächsten Jahren sieben weitere Tunnel doppelröhrig werden. Eine Milliarde Euro will die Asfinag bis 2019 in die Tunnelsicherheit investieren.

Während des Sommer-Reiseverkehrs wird der gesamte Gleinalmtunnel in Betrieb sein. Ab Mitte September kann nur die neue Röhre befahren werden, da die alte saniert wird. Ähnlich ist es bei vier Tunneln der Kette Klaus, laut Asfinag der letzten Engstelle auf der A9. Die neuen Röhren werden im September 2018 eröffnet, bis 2019 sollen alle Modernisierungsarbeiten fertiggestellt sein. Kostenpunkt: 170 Millionen Euro.

Die Arbeiten am Karawankentunnel auf der A11 beginnen voraussichtlich im Frühjahr 2018. Gemeinsam mit Slowenien wird bis 2023 um insgesamt 310 Millionen Euro eine zweite Röhre errichtet und die bestehende Röhre generalsaniert. Im Westen Österreichs wird der Perjentunnel auf der Arlberg Schnellstraße (S16) um 130 Millionen Euro ausgebaut.

Die neue zweite Röhre soll im Dezember 2018 freigegeben werden. Die Galerie Lötz wird ab 2019 in Angriff genommen. Weitere Tunnel in Tirol und Vorarlberg werden modernisiert, zweite Röhren seien aber wegen geringer Frequenz nicht erforderlich, erklärte Asfinag-Sprecher Walter Mocnik auf APA-Anfrage. Vorerst mit nur einer Röhre verbleiben der City Tunnel Bregenz sowie die Tunnel Landeck, Flirsch, Gondebach, Äußerer Maienbach, Dalaas und der Arlbergtunnel.

Seit 2001 hat die Asfinag mehr als fünf Milliarden Euro in den Ausbau und die Sicherheit von Tunnels investiert. Zu den abgeschlossenen Projekten zählen der Bosrucktunnel auf der A9, der Pfändertunnel auf der Rheintal/Walgauautobahn (A14) und der Roppener Tunnel auf der Inntalautobahn (A12).

Neben einer zweiten Röhre gehören zu den Sicherheitsvorkehrungen in Tunnels unter anderem Überwachungskameras, Notstromanlagen und Notrufnischen mit Telefonen. Dazu kommen Brandmeldeanlagen und Löscheinrichtungen. Alle Tunnels müssen beleuchtet sein und über Lüftungsanlagen und Stausensoren verfügen. Das Akustische Tunnelmonitoring (AKUT) mit intelligenten Mikrofonen nimmt unübliche Geräusche wie einen Aufprall, Reifenplatzer oder Stimmen sofort wahr und schlägt Alarm. (APA)