Nach gescheitertem Deal : Anzeigen wegen des Salzburger Nobelhotels Kobenzl

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Der Versuch, das seit Herbst 2006 leerstehende Nobelhotel Kobenzl am Salzburger Gaisberg zu verkaufen, ist vorerst gescheitert. Die Verhandlungen zwischen der Eigentümerfamilie Marianne und Rupert Herzog und dem deutschen Projektabwickler Christian Wendt endeten mit gegenseitigen Betrugsvorwürfen und einer Anzeigenflut. Wendt erklärte bei einem Pressegespräch, er habe in der vergangenen Woche Anzeigen wegen Betruges, Beleidigung und Unterlassung gegen die Eigentümerfamilie erstattet.Schwere Vorwürfe der Familie Herzog gegen WendtDie Familie Herzog hatte ihrerseits schon gegen Wendt eine Anzeige wegen des Verdachts des schweren Betrugs bei der Staatsanwaltschaft Salzburg eingebracht. Diese hat die Polizei mit Erhebungen beauftragt, bestätigte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft, Barbara Feichtinger. Es habe nie einen Investor gegeben, Rechnungen für Gartenarbeiten wären nicht beglichen worden, lauten die Vorwürfe der Familie.Der Projektabwickler, der langjährige Tourismuserfahrung mitbringt, aber bisher keine Hotels dieser Größenordnung konzipiert oder geführt hat, wollte aus dem Haus wieder einen Fünf-Sterne-Betrieb samt gehobener Gastronomie machen. Wendt hatte im Internet schon Buchungen nach der geplanten Neueröffnung zu Ostern 2012 entgegengenommen. Außerdem wurde ein 50-köpfiges Team an Mitarbeitern engagiert, das per 1. März den Dienst angetreten hätte. Investoren springen abDoch zwei Investoren, deren Namen Wendt nicht nennen will, sprangen in letzter Minute ab. Der erste Kaufvertrag scheiterte nach Angaben des Projektentwicklers daran, dass - anders als von der Familie angegeben - nicht alle bau- und gewerberechtlichen Genehmigungen vorlagen sowie dass es Mängel beim Brandschutz gab. Der zweite Investor sei wegen der öffentlichen Schlammschlacht abgesprungen, argumentierte Wendt.Der Projektabwickler sagt, er suche jetzt einen Job Zu den offenen Rechnungen meinte der Touristiker, dass er mit den jeweiligen Firmen in Verhandlungen über die Rechnungshöhe sei. Investor gebe es jedenfalls keinen mehr, er selbst wäre nach dem gescheiterten Projekt in finanziellen Schwierigkeiten und suche für sich und sein Team einen Job. (pm/apa)