Österreich : Kammer der Ziviltechniker für gerechtere Verträge bei Bauprojekten

Die Vertretung der Architekten und Ingenieure, die Kammer der Ziviltechniker, fordert fairere Bedingungen für Verträge bei Bauprojekten. Sie kritisiert vor allem die mangelnde Abgeltung von Nutzungs- und Verwertungsrechten sowie die Kündigungskonditionen. So könnten Verträge jederzeit ohne wichtige Gründe und ohne Abtretungshonorar gekündigt werden, hieß es in einer Aussendung.

Erst im Mai hätten wegen nachteiliger Vertragsbedingungen zehn nationale sowie internationale Architekturbüros geschlossen ihre Teilnahme an dem Verfahren zum Bau des Donaumarina-Towers zurückgezogen, schreibt die Kammer. Die nachteiligen Bedingungen in Verträgen würden die nachhaltige Qualität von Bauprojekten gefährden und das Risiko unvorhergesehener späterer Kosten steigern. "Durch Vereinbarungen, bei denen durch einmalige Honorare eine nicht vorhersehbare Anzahl von Planungsschritten abgegolten werden sollen, wird die Annahme von Aufträgen zur Spekulation und das wirtschaftliche Auskommen von Unternehmen zum Glücksspiel", sagte die Kammer-Vorsitzende des Ausschusses Wettbewerbe, Katharina Fröch, laut Aussendung.

Die Kammer der Ziviltechniker fordert daher Architekten und Ingenieure auf, auf das vertragliche Umfeld zu achten und weist auf die zur Verfügung stehende Beratung und auf Musterverträge der Kammer hin. "Durch schlechtere Verträge schaden sie sich nicht nur selbst, sondern auch der Planungskultur", hieß es in der Aussendung. Außerdem hofft die Branchenvertretung bei ihrer Forderung nach gerechteren Verträgen auf die weitere Unterstützung der Länder und Gemeinden. (APA)