Baustoffe I Kreislaufwirtschaft : Holcim kauft Bauschutt-Recyclingfirma

Holcim ist wirtschaftlich auf dem Vormarsch.

Holcim erwirbt eine belgische Firma

- © Holcim

500.000 Tonnen Bauschutt pro Jahr

Das Unternehmen ist nach eigenen Angaben der führende Recycler von Bauschutt in Belgien. Mark Desmedt recycelt jährlich rund 500.000 Tonnen Bauschutt in den Regionen Brüssel und Antwerpen. Diese Menge soll in Zukunft auf 10 Millionen Tonnen gesteigert werden.

Das 1989 gegründete Familienunternehmen Mark Desmedt soll die Eco-Cycle-Technologie von Holcim in ganz Belgien verbreiten und so die Kreislaufwirtschaft zu einem Motor für profitables Wachstum machen", wird Holcim-Chef Miljan Gutovic in der Mitteilung zitiert.

Dies ist die vierte Akquisition von Holcim im Bereich der Kreislaufwirtschaft in diesem Jahr. Holcim hat bereits die Cand-Landi Gruppe in der Schweiz, Land Recovery in Grossbritannien und Mendiger Basalt in Deutschland übernommen.

Nach 114 Jahren schließt Holcim Standort

Der Schweizer Baustoffkonzern Holcim will seinen Standort in Holderbank AG schließen. Die rund 200 Mitarbeitenden sollen ab 2026 an den Hauptsitz in Zug versetzt werden.

Holcim biete finanzielle Hilfe für den Arbeitsweg oder den Wohnortwechsel der Betroffenen an. Vor der Zusammenlegung wird der Hauptsitz in Zug umgebaut und erweitert. Im erneuerten Hauptsitz würden künftig über 400 Personen arbeiten, sagte der Sprecher.

Damit endet die Präsenz in der Gemeinde, wo der Zementkonzern seine Wurzeln hat.

Mit dem Umzug an den Hauptsitz soll die Zusammenarbeit der Mitarbeitenden und Bereiche gefördert werden, wie das Unternehmen mitteilte. Mit der Zusammenlegung der Standorte und Büros sei kein Stellenabbau verbunden. "Es wird keine Entlassungen geben", versicherte der Zementkonzern.

Leichtes Wachstum bei Holcim

Der vor der Aufspaltung stehende Zementkonzern Holcim ist im ersten Quartal dank einer Reihe von Übernahmen leicht gewachsen. Der Umsatz stieg auf 5,59 Milliarden Franken (5,72 Milliarden Euro), was einem währungsbereinigten Plus von 3,4 Prozent entspricht, wie das Schweizer Unternehmen mitteilte.

Analysten hatten gemäss einer vom Unternehmen selbst durchgeführten Umfrage im Durchschnitt mit 501 Millionen Franken gerechnet. Holcim habe die bereits branchenführende operative Marge weiter ausgebaut, sagte Konzernchef Jan Jenisch.

"Vor diesem Hintergrund bin ich sehr zuversichtlich und bestätige die Prognose für das Gesamtjahr 2024." Holcim strebt für 2024 ein organisches Umsatzwachstum von über vier Prozent an, Akquisitionen sollen weitere zwei Prozent bringen. Bei der bereinigten EBIT-Marge hat sich der Heidelberger Rivale eine Verbesserung auf 18 Prozent vorgenommen, nach 17,6 Prozent im Jahr 2023.

In einer der größten Transaktionen der Baustoffbranche der letzten Jahre will Holcim ihr Nordamerika-Geschäft verselbständigen und bis Mitte 2025 an die New Yorker Börse bringen. Der Konzern erhofft sich davon einen Wachstumsschub im US-Geschäft, das vom Bauboom und Infrastrukturprogrammen profitiert, sowie eine höhere Börsenbewertung.