Baukosten : Weiter hohe Baupreise in Deutschland

Hohe Materialkosten lassen nicht in Deutschland die Bautätigkeiten stagnieren.
- © spuno - stock.adobe.comAuch für so genannte Baubedarfsartikel aus Kunststoff musste deutlich mehr bezahlt werden: Sanitärausstattungen wie Badewannen oder Waschbecken verteuerten sich um 10,8 Prozent, Fenster- oder Türverkleidungen um 8,6 Prozent.
Baustoffe aus Metall, die wie mineralische Baustoffe vergleichsweise energieintensiv hergestellt werden, verbilligten sich dagegen in den ersten sechs Monaten des Jahres um 4,6 Prozent. "Allerdings entwickelten sich die Preise hier uneinheitlich", stellten die Statistiker fest. So kostete Betonstahl in Stäben 28,5 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, während für Stahlrohre 6,3 Prozent mehr bezahlt werden musste.
Bitumen auf Erdölbasis, das unter anderem im Straßenbau und zur Abdichtung von Dächern, Gebäuden und Fundamenten verwendet wird, verbilligte sich um 13,0 Prozent. Preisrückgänge gab es auch bei Baustoffen aus Holz: Konstruktionsvollholz (-28,0 Prozent) und Dachlatten (-25,3 Prozent) waren billiger zu haben. Schnittholz kostete 18,6 Prozent weniger.
Steigende Baukosten sorgen für Stornierungen
Steigende Materialkosten gelten neben der teurer gewordenen Finanzierung als Hauptgrund für die Stornierungswelle und den Auftragsmangel im Wohnungsbau. Im September waren 21,4 Prozent der Unternehmen von Projektstornierungen im Wohnungsbau betroffen - so viele wie noch nie seit Beginn der Erhebung im Jahr 2012, wie das Ifo-Institut herausfand. "Viele Projekte sind wegen der gestiegenen Zinsen und Baukosten nicht mehr wirtschaftlich durchführbar", erklärte der Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe.
Auch die Klagen über fehlende Aufträge in der Branche werden lauter: Aktuell sehen sich 46,6 Prozent der Unternehmen davon betroffen, nach 44,2 Prozent im August. Das ist der höchste Wert seit März 2009, als die weltweite Finanzkrise ihren Tribut forderte.