Eine Investition in Wald muss als generationenübergreifende Anlage betrachtet werden, weiß Klaus Bischof, Geschäftsführer von Bischof Immobilien iBi.
SOLID: Wie entwickelte sich das Interesse in Waldinvestitionen in Österreich innerhalb der letzten Jahre?
Klaus Bischof: Der Wald als Investment ist zunehmend gefragt. Es gibt weniger Angebote, dafür aber große Nachfrage. Die Entwicklung der Investitionen in Grund und Boden ist eben nicht x-beliebig vermehrbar und die Preise pro Quadratmeter steigen regional unterschiedlich.
Was sind die Gründe für diese Entwicklung?
Eine Anlage in Wald ist nicht mit einem Börseninvestment zu vergleichen. Das schnelle Geld ist hier nicht zu machen, sondern der langfristige Zuwachs vom Holz lässt die Gewinne mit jeder Generation verbuchen. Darum ist dieses Investment eine generationsübergreifende Anlage. Die Nachfrage nach dem Rohstoff Holz ist hoch und tendenziell zunehmend. Steigende Preise sind mittel- bis langfristig also wahrscheinlich.
Die Geschichte hat uns gezeigt, dass bei einem Zusammenbruch des Finanzsystems diejenigen die Glücklichen sind, die in Sachwerte wie Grund und Boden investiert haben. In der Welt, in der ständig darüber gesprochen wird, alles zu digitalisieren, investieren die reichsten Personen der Welt auch in Grund und Boden – Bill & Melinda Gates über 700.000 Hektar, Jeff Bezos 180.000 Hektar, Ted Turner 1.200.000 Hektar etc.
Wer sind die Interessenten in Österreich?
Die Interessenten und Kunden sind sehr unterschiedlich, vom Landwirt, Unternehmer oder Erben bis hin zu Investoren, welche sich in ihrer Veranlagung auch mit Grund und Boden begeistern können. Sehr viele Kunden haben einen Bezug zu Grund und Boden. Meist sind es die Großeltern, Eltern, welche eine Stück Wald oder Landwirtschaft besessen haben. Dadurch ist die Liebe zu einem Investment tief im Herzen.
Wie relevant ist der Eigenjagdstatus?
Das Recht zur Eigenjagd steht dem Alleineigentümer oder den Miteigentümern einer zusammenhängenden, räumlich ungeteilten und für eine zweckmäßige Ausübung der Jagd entsprechend gestalteten Grundfläche von mindestens 115 Hektar zu, die von der Jagdbehörde als Eigenjagd festgestellt worden ist. Ein Eigenjagdstatus hat schon Symbol und ist sicher auch im Kaufpreis, je nach Lage und Beschaffenheit, ein Thema.
Bischof Immobilien wickelte bis dato Kauf und Verkauf von über 100.000 Hektar Wald ab. Was in Ihrer Geschäftstätigkeit bildet die besondere Herausforderung?
Der Umgang mit Forst/Wald, Grund und Boden ist seit meiner Kindheit ein wesentlicher Bestandteil meines Lebens. Ich habe selbst einen Bergbauernhof geerbt und diesen als Forstbesitz ausgebaut, habe dazu die Land- & Forstfachschule Kobenz in der Steiermark besucht und gebe mein Wissen und meine Erfahrungen kompetent, professionell und vertrauensvoll an meine Kunden weiter. Man muss die umfassenden Fachkenntnisse eines Sachverständigen haben, dazu auch Vorratsfestmeter, Erntedetails etc. einschätzen können und das kann nicht jeder meiner Branchenkollegen. Als Österreichs führender Forstmakler bin ich seit über dreißig Jahren darauf spezialisiert und es macht mich Stolz auf meine namhaften Referenzen.