Österreich : Deripaska und Hilfe für die Ukraine - was der Strabag-Vorstand sagt

Strabag-CEO Thomas Birtel

Strabag-CEO Thomas Birtel und der gesamte Vorstand verurteilen "diesen Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine entschieden und werden alle Initiativen unterstützen, die der Hilfe der betroffenen Menschen in der Ukraine und der Wiederherstellung des Friedens in der Region dienen."

- © Rudi Froese

Hier das Statement des gesamten Vorstands:

"Als europäisches Bauunternehmen sind wir von den jüngsten Ereignissen in Osteuropa genauso schockiert und entsetzt wie Sie und viele andere. Dieser Angriffskrieg steht nicht nur völkerrechtlich und moralisch in krassem Widerspruch zu allem, woran wir glauben, es schmerzt uns auch persönlich, dass das Friedensprojekt in Europa dadurch um Jahrzehnte zurückgeworfen wird.Um es mit aller Deutlichkeit zu sagen: Strabag verurteilt diesen Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine entschieden und wird alle Initiativen unterstützen, die der Hilfe der betroffenen Menschen in der Ukraine und der Wiederherstellung des Friedens in der Region dienen.

Unsere primäre Sorge als Arbeitgeberin gilt unseren Kolleginnen und Kollegen, die von der kriegerischen Handlung betroffen sind. Wir sind stark in unseren Ländern verwurzelt und wollen deshalb auch vor Ort helfen. Uns ist zur Kenntnis gebracht worden, dass in unseren Niederlassungen in Polen und Tschechien bereits Hilfsinitiativen angerollt sind, die Güter und Transportmöglichkeiten dort bereitstellen, wo sie jetzt am dringendsten benötigt werden. Auf diese Weise konnten wir Familienangehörige unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Sicherheit bringen und mit dem Nötigsten versorgen. Auch in der Republik Moldau konnten wir über unsere langjährige Partnerorganisation, die Concordia, Unterkünfte bereitstellen.

So offen wie wir unsere Einstellung zu diesem Krieg ansprechen, sprechen wir auch über unsere Aktionärsstruktur. Die Mehrheit der Aktien der Strabag SE wird von den österreichischen Hauptaktionären, der Familie Haselsteiner und Uniqa/Raiffeisen, gehalten. Sie sind über einen Syndikatsvertrag mit dem russischen Unternehmen MKAO "Rasperia Trading Limited" verbunden, das 27,8 % der Anteile hält. An ihr ist Oleg Deripaska zu weniger als 50 % beteiligt. Nach österreichischem Aktienrecht führt der Vorstand das Unternehmen in eigener Verantwortung, das heißt weisungsfrei von Aufsichtsrat und Aktionären.

Unsere Gedanken sind derzeit aber vor allem bei all jenen Menschen, die sich in einem Ausnahmezustand oder auch in Lebensgefahr befinden. So wie Sie, hoffen auch wir auf eine baldige Deeskalation, ein Ende der Kampfhandlungen und auf Frieden."