Bauwirtschaft | Razzia : 377 Pfusch-am-Bau-Verfehlungen in Österreich: so teilen sich die Fälle auf

Schwarzarbeit Schwarzzahlung

Außer den verschiedenen Verwaltungsübertretungen gab es auch noch einiges an Steuerrückständen.

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In Österreich waren an der von der Europäischen Arbeitsagentur ELA initiierten Aktion insgesamt 282 Finanzpolizistinnen und Finanzpolizisten im Einsatz, die von der Polizei und anderen Behördenvertretern unterstützt wurden. An 228 Einsatzorten wurden insgesamt 614 Betriebe und rund 1.500 Beschäftigte kontrolliert.

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Von den 377 festgestellten Verwaltungsübertretungen entfiel der größte Teil auf Verstöße gegen das Lohn- und Sozialdumping-Bekämpfungsgesetz. Wegen des Verdachts der Unterentlohnung bzw. der Nichtvorlage entsprechender Bewilligungen und Nachweise wurden 243 Anzeigen erstattet. 94 Arbeitnehmer waren nicht ordnungsgemäß zur Sozialversicherung angemeldet, sechs von ihnen bezogen sogar Arbeitslosengeld.

Zusätzlich zu den Anzeigen nach dem ASVG wird hier auch geprüft, ob gegen diese Personen eine Betrugsanzeige wegen Sozialleistungsmissbrauchs erstattet wird.

Weiters wurden aufgrund fehlender Bewilligungen von Arbeitskräften aus Drittstaaten in 34 Fällen Anzeigen nach dem Ausländerbeschäftigungsgesetz erstattet.

In acht Fällen besteht der Verdacht, dass Scheinfirmen in die Auftragskette eingebunden waren, weitere Ermittlungen der Finanzpolizei sind noch im Gange. Bei einer Baustelle wurden fünf Arbeitnehmer noch vor Ort festgenommen, da sie ohne Aufenthaltstitel in Österreich angetroffen wurden.

Neben den dafür gelegten Anzeigen konnten mehr als 500.000 Euro an Steuerrückständen eingetrieben werden. Fünf Personen wurden festgenommen, da sie sich illegal in Österreich aufhielten, berichtete das Finanzministerium.

Magnus Brunner im Interview
"Die Mehrheit der Unternehmen befolgt die Vorschriften gewissenhaft und führt ihre Geschäfte ordnungsgemäß. Jener Betrieb, der sich Wettbewerbsvorteile verschafft, indem er Löhne nicht korrekt zahlt oder Mitarbeiter illegal beschäftigt, fügt der Wirtschaft jedoch erheblichen Schaden zu. Hier dürfen wir keine Toleranz zeigen und sorgen mit Schwerpunktkontrollen wie in diesem Fall für einen fairen Wettbewerb", hielt Finanzminister Magnus Brunner fest. - © Andy Wenzel/BKA