SOLID Blog : Baukartell: Wenn Firmen keine Gewinne machen dürfen

TP Pöll
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Neuerlich Razzien bei großen Baufirmen in Österreich – das hat die Branche „nötig wie einen Kropf“, wie Strabag-Chef Thomas Birtel es 2017 bei unserem Frühjahrsempfang es nannte. Natürlich sind nicht die Hausdurchsuchungen das Problem, sondern die diesen zugrunde liegenden vermuteten Preisabsprachen.

Durch diese Preisabsprachen, so heißt es bei der Bundeswettbewerbsbehörde, würden öffentliche Projekte zum Teil bis zu zwanzig Prozent teurer als notwendig.

Zum Wort „notwendig“ ist allerdings einiges zu sagen – und wenn dieses Problem gelöst sein sollte, wären vielleicht (ja, ich weiß, ich bin hoffnungslos naiv optimistisch) Preisabsprachen nicht nötig. Der Hund ist nämlich genau im Kampf um den realistischen Preis enthalten. Anders gesagt: wenn man davon ausgeht, dass Unternehmen keinen Gewinn machen müssen, dann ist ein anderer Preis „notwendig“ als bei ehrlicher Kalkulation und wenn man die Unternehmen leben lassen will.

Mir persönlich wäre sympathischer, wenn öffentliche Projekte auch dafür sorgen, dass Firmen und Arbeitnehmer leben können, als wenn man das öffentliche Geld danach in Insolvenzen und Arbeitslosenunterstützung steckt.

Eine mögliche Lösung auf diesem Weg ist ein neuer Umgang mit dem Thema Bauverträge, den wir Ihnen in SOLID 06/2018 vorstellen werden – und der noch dazu direkt mit unserem Leib- und Magenthema Digitalisierung zusammen hängt, welches gleichzeitig auch das Hauptthema dieses Heftes ist.

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