Österreich ist das europäische Bahnland schlechthin und das macht sich auch in den Investitionen in das Schienennetz bemerkbar. Der durchschnittliche Österreicher fährt im Jahr 2.255 Kilometer mit dem einen oder anderen schienenbasierten Verkehrsmittel. Zum Vergleich: Der EU-Schnitt liegt bei 1.090 Kilometern.
Ein großer Teil dieser Kilometer verfällt natürlich auf die ÖBB, die im Jahr 459 Millionen Passagiere und 115 Millionen Tonnen Güter transportieren, außerdem 100.000 Menschen beschäftigen und acht Milliarden Euro – das sind 2,6 Prozent – zur Bruttowertschöpfung beitragen.
Damit das so weitergeht oder sogar noch besser wird, sieht der Rahmenplan 2018 bis 2023 rekordverdächtige Investitionen vor. In diesem Zeitraum, in dem wir gerade mittendrin stecken, sind insgesamt 13,9 Milliarden Euro für den Ausbau der Infrastruktur geplant.
Die absoluten Großprojekte sind hier Brenner-, Koralm- und Semmeringtunnel, die die Südbahn auf das Niveau der Westbahn bringen sollen. Für die Südstrecke werden insgesamt 270 Kilometer Bahnstrecke neu gebaut, 200 Kilometer modernisiert, 150 Brücken und 115 Kilometer Tunnel errichtet.
Die Koralmbahn ist ein besonders wichtiges Projekt innerhalb der neuen Südstrecke und hier wiederum bildet der Koralmtunnel das Herzstück. Er wird 33 Kilometer der insgesamt 47 Kilometer Tunnel auf der Strecke Graz-Klagenfurt ausmachen. Das macht ihn zum sechstlängsten Eisenbahntunnel der Welt. Anfang 2018 waren 90 Prozent der Koralmbahn bereits entweder fertiggestellt oder in Bau. Das Projekt mit 5,2 Milliarden Euro Investitionen soll 2024 komplett fertiggestellt sein.