Privatisierung : Vinci erhält Zuschlag für portugiesische Flughäfen

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Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport geht bei der Privatisierung der portugiesischen Flughäfen offenbar leer aus. Der französische Bau- und Infrastrukturkonzern Vinci werde für rund 3 Mrd. Euro wohl den Zuschlag erhalten, sagten mehrere mit dem Prozess vertraute Personen am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters. "Die Vinci-Offerte ist so hoch, dass sie ganz oben auf die Liste gesetzt wurde, anhand der das Kabinett entscheiden muss", sagte einer der Insider. Fraport war zusammen mit Vinci, dem Flughafen Zürich und der argentinischen Corporacion America bis zuletzt im Rennen um den Flughafenbetreiber ANA gewesen.

Die Regierung in Lissabon werde das Ergebnis des Bieterverfahrens in Kürze bekanntgeben, hieß es in den Kreisen. Regierungsvertreter sagten, die Kabinettssitzung dauere noch an.

ANA ist für die Bieter interessant, weil der Staatsbetrieb profitabel ist und seine Flughäfen wichtige Drehkreuze in Ferienregionen sind: Dazu gehören nicht nur die Airports in Lissabon und Porto, sondern auch jene, auf denen die Touristen für die Feriengebiete an der Algarve, in Alentejo und auf den Azoren landen.

Mit dem Verkauf von ANA setzt Portugal die Privatisierung von Staatsbeteiligungen fort, die eine Bedingung für das milliardenschwere Rettungspaket in der Schuldenkrise war. Das Land hat bereits große Aktienpakete an den Stromversorgern EDP und REN verkauft, vor allem an Investoren aus China. (APA/Reuters)