Klimawandel : Sturm und Hagel haben diese Woche Millionenschäden angerichtet

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Die heftigen Unwetter mit Sturm und regionalem Hagel haben diese Woche in weiten Teilen Österreichs schwere Schäden hinterlassen - zuerst in Tirol, dann vor allem in Kärnten und der Steiermark. Bei den Versicherungen laufen die Telefone heiß. "Aus Versicherungssicht war das jetzt von der Schadenssumme her aber eher ein normales Sommerunwetter", sagte Uniqa-Sprecherin Carolina Burger zur APA.Einzelne Regionen waren freilich überdurchschnittlich heftig betroffen- so etwa der Raum Villach, die Bezirke Klagenfurt-Land, Hermagor und Feldkirchen in Kärnten, die Bezirke Weiz, Leibnitz, Leoben und Murtal in der Steiermark sowie der Bezirk Oberwart im Burgenland.

Die Assekuranz rechnet für ihr Haus mit Versicherungsschäden "im hohen einstelligen Millionenbereich". Im Vergleich zu dem Tief "Wolfgang" im Jahr 2009 eine eher geringe Summe - damals zogen Sturm und Hagel von Salzburg bis Wien und verursachten Schäden in Höhe von 90 Mio. Euro allein für die Uniqa.Aus Tirol seien am Dienstag zwischen 200 und 300 Schadensfälle bei dem Konzern gemeldet worden. "Die Zahl von gestern wissen wir noch nicht - da eruieren wir gerade", berichtete die Unternehmenssprecherin. Die Hagelschäden würden durch entsprechende Kasko-Kfz-Versicherungen bzw. Haushaltsversicherungen gedeckt.Hagelkörner groß wie Tennisbälle

Da in Kärnten Hagelkörner zum Teil in der Größe von Tennisbällen niedergingen und eine Spur der Verwüstung hinterließen, hat die Uniqa in Villach jetzt eine Besichtigungsstelle für Hagelschäden an Autos eingerichtet. Um einen Termin zu vereinbaren, müsse man vorher bei der Hotline anrufen (0800 204 - 5555).Die Wiener Städtische erwartet deutlich höhere Schäden als die Uniqa: "Wir rechnen mit mehreren tausend Schadensfällen und einem Aufwand im zweistelligen Millionenbereich", so Vorstandsdirektor Erich Leiß. Sachverständige und Sachbearbeiter seien im Dauereinsatz. Auch die Wiener Städtische hat eine österreichweite Hotline eingerichtet (050 350 355).Die Generali wollte zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Schätzungen zu den Schadensfällen abgeben. "Das ist noch zu früh", hieß es aus dem Unternehmen. Die Erhebungen laufen auf Hochtouren. Die Allianz nannte ebenfalls noch keine Schadensdimension, verzeichnet jedoch eigenen Angaben zufolge "ein steigendes Schadenaufkommen infolge des gestrigen Unwetters". Kunden könnten Schäden über die eigens eingerichtete Hotline telefonisch melden (05 9009 9009) oder per E-Mail (schaden@allianz.at).Den Gesamtschaden in der Landwirtschaft beziffert die Österreichische Hagelversicherung mit rund 5,3 Mio. Euro - auf einer betroffenen landwirtschaftlichen Fläche von etwa 16.500 Hektar. Der Großteil davon - rund 3,5 Mio. Euro - entfiel auf Kärnten, wo Gärtnereien und Obstbaukulturen vom Hagelunwetter verbunden mit Starkregen und orkanartigen Windböen ebenso beschädigt wurden wie Getreide-, Mais- und Soja-Anbauflächen.

In der Steiermark, wo auch Weingärten erhebliche Unwetterschäden davontrugen, wurden Schäden im Volumen von 1,4 Mio. Euro schlagend, im Burgenland in Höhe von 400.000 Euro. "Professionell durchgeführte Schadenserhebungen durch unsere Experten vor Ort und rasche Schadensauszahlungen an die Bauern haben nun oberste Priorität", so Vorstandschef Kurt Weinberger. (apa/pm)