Insolvenzen : Steirische Baufirma Wilfling ist insolvent

Umsatzrückgänge und ausbleibende Großaufträge haben eine steirische Baufirma in die Pleite getrieben: Die Wilfling Hoch- und Tiefbau GmbH in Gratkorn-Friesach nördlich von Graz musste am Dienstag Insolvenz am Handelsgericht beantragen.
Betroffen sind laut den Kreditschützern AKV, Creditreform und KSV 105 Mitarbeiter und bis zu 200 Gläubiger. Die Überschuldung beläuft sich auf rund 3,1 Mio. Euro.Die Aktiva des seit 1999 bestehenden Hoch- und Tiefbau-Unternehmens belaufen sich auf rund 17,4 Mio., die Passiva auf rund 20,5 Mio. Euro, woraus sich eine Überschuldung von rund 3,1 Mio. Euro ergibt.
Diese Woche hat auch der Metallbauer Kern Metalltechnik aus Hart bei Graz hat Insolvenz angemeldet. Mehr dazu hier.Banken geben nichts Für eine Fortführung der Wilfling GmbH wäre nach Auskunft des KSV ein Rahmenkredit bei der Hausbank vonnöten. Da aber gerade die Gespräche mit der Hausbank vor der Insolvenz zwecks Sanierungsfinanzierung gescheitert waren, dürfte es nicht zu einer weiteren Geldspritze für den Betrieb kommen. Der noch zu bestellende Insolvenzverwalter müsste laut KSV noch die Fertigstellung der offenen Baustellen abwickeln. Die Firma hält Beteiligungen an mehreren weiteren Unternehmungen, die operativ eigenständig am Markt tätig sind.Preise in Großprojekten werden nach unten getriebenUrsache für die Zahlungsunfähigkeit ist den Kreditschützern zufolge vor allem die Preisentwicklung bei Großprojekten gewesen, die sich aufgrund des Preiskampfes deutlich verschlechtert hat. Bei einem aktuellen Großprojekt fungiert die Wilfling GmbH als Generalunternehmer und fuhr dabei Verluste ein. Außerdem blieben zwei erwartete und weitgehend endverhandelte Großaufträge aus, ein Mitbewerber erhielt den Zuschlag - dies alles vor einer allgemeinen schlechten Wirtschaftslage im Bau und der bevorstehenden kalten Jahreszeit. (apa/pm)