Tipps für Unternehmer : So geht Networking Teil 2 – Der Kontakt zwischen den Generationen

Höheres Alter bedeutet auf die eine oder andere Weise mehr Lebenserfahrung – das muss Sie aber nicht einschüchtern. Ein fortgeschrittenes Alter kann auch bedeuten, dass Ihr Gegenüber in einigen neueren Entwicklungen nicht mehr ganz so am Ball ist – darauf sollten Sie aber nicht hinabblicken. Sehen Sie das Alter als Teil der Person oder sogar als Asset – aber nicht als Handicap. Vergessen Sie auch nicht – so klar es auch klingen mag –, dass diese Person einmal genauso alt war wie Sie. Ist die Person Ihr Vorgesetzter, hat sie auch nicht in dieser Position begonnen – sie war vielmehr einmal in genau Ihrer Position. Hier können Sie sich also wertvolle Tipps und Insights holen.

Geben ist das bessere Nehmen

So wie alle Networking-Gespräche sollte auch eines mit einer älteren Person nicht auf der Basis beginnen, sofort etwas für sich selbst herausholen zu wollen. Zeigen Sie sich als guter und aufmerksamer Zuhörer, stellen Sie Fragen, die Ihr Interesse für das Thema und Ihre Motivation, dazuzulernen, bekunden. Ältere Kollegen teilen ihr Wissen und Ihre Erfahrung zumeist gerne – wenn sie das Gefühl haben, ihr Gegenüber ist es würdig. Denn viele alte Hasen wollen ihren Erfolg auch in der Weise ausdrücken, dass sie das nächste große Talent unter ihre Fittiche genommen haben. Als kürzlich im Forum der Financial Times über dieses Thema diskutiert wurde, erzählte ein User, wie er mit viel Überwindung seinen um einiges älteren Kollegen auf einen Kaffee einlud um sich ein paar Ideen und Tipps zu holen – der ältere Herr entgegnete mit einer Einladung zum Bier. Er freute sich und erzählte später, viele Jüngere in der Branche trauen sich an solche Interaktionen schon kaum mehr heran.

Kein Fisch im Netz

Beim Networking gilt im Allgemeinen die Regel, sich innerhalb von einer Woche mit dem Gesprächspartner auf einem sozialen Netzwerk zu verbinden und innerhalb von 30 Tagen ein Treffen vorzuschlagen. Nicht jede Generation ist aber gleichermaßen stark in sozialen Netzen vertreten. Die Chance ist da, dass Ihr älterer Gesprächspartner genauso vernetzt ist wie Sie, die Suche könnte aber auch bei einem LinkedIn- und einem Facebook-Profil ohne offensichtliche Nutzung enden. Wenn dem so ist, nehmen Sie umso früher persönlich Kontakt auf – es sagt Ihrem älteren Gesprächspartner einfach zu, wenn Bekanntschaften nicht im Netz vertieft werden.

Lesen Sie weiter auf Seite 2, was es mit "reverse monitoring" auf sich hat!

Alles andersrum

Gerade bei älteren Gesprächspartnern haben Sie die Möglichkeit, Fragen zu stellen, ohne sich entblößt fühlen zu müssen. Wundern Sie sich wiederum nicht, wenn Sie gerade aufgrund des Altersunterschiedes auch viele Fragen gestellt bekommen – hier können zwei Generationen von den wahrscheinlich sehr unterschiedlichen Mindsets lernen und profitieren. In einigen Unternehmen wird sogar „reverse monitoring“ als Strategie eingesetzt – also umgekehrte Überwachung. Dabei sollen jüngere Mitarbeiter ihre älteren Kollegen in Prozesse einweisen und sie unterstützen. Sind Sie ein Unternehmer mit Angestellten unterschiedlicher Altersklassen oder wollen Sie jemand deutlich älteren einstellen, ist das eine Möglichkeit, die Generationen miteinander zu vernetzen und für alle das Beste dabei herauszuholen.

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Morgen geht es hier weiter mit mehr nützlichen Tipps – ganz im Zeichen von Newplacement und Outplacement.