Österreich : Report: Lohndumping am Bau
Ausgehend von der Geschichte des aus Ungarn stammenden. 54 Jahre alten Bauarbeiters Jozsef haben die Kollegen vom Standard ein Sittenbild der österreichischen Baubranche im Bezug auf Lohn- und Sozialdumping gezeichnet. Und es ist wenig überraschend kein Schönes.
Die Quintessenz: "Den Bau dürfe man sich nicht wie andere Branchen vorstellen. Die Fluktuation der Arbeitnehmer ist hoch, Arbeitsverhältnisse kommen oft spontan zustande und sind nicht so langlebig wie in Bürojobs und in der Industrie. Auch mit der Gesetzestreue so mancher Unternehmen ist es im Bauwesen nicht immer sehr weit her. Doch bei Entsendebetrieben dürften Regelverstöße eklatanter sein und häufiger vorkommen. Eine effektive Kontrolle, ob Gesetze und Bestimmungen eingehalten werden, ist unmöglich. - derstandard.at/2000055987316/Lohndumping-am-Bau-Oesteuropaeische-Arbeiter-auf-Oesterreichs-Baustellen."
Und es wird auch der Trick beschrieben, mit dem nach Aussagen, die auch wir von SOLID mehrfach gehört haben, von die Rechtslage von so manchen Entsendebetrieben umgangen wird, so dass die Lohnverrechnung für die Kontrolleure stimmt, die Arbeiter aber trotzdem weniger heraus bekommen.
"Zu den am häufigsten erzählten Geschichten am Bau gehört, dass entsendete Arbeitnehmer ihren Lohn zunächst korrekt überwiesen bekommen. Die Lohnverrechnung stimmt also für den Fall, dass Kontrolleure in Österreich kommen. Doch später müssen die Bauarbeiter einen Teil des Geldes bar zurückzahlen. So war es auch bei József. Er musste nach eigenen Angaben für einen Schlafplatz, József sagt dazu "Rattenloch", zahlen, den ihm sein Arbeitgeber zur Verfügung stellte. Ein Vorgang, der laut Kollektivvertrag so nicht erlaubt ist."
Beschwerden darüber gäbe es deshalb keine, weil die Arbeiter schlicht um ihren Arbeitsplatz fürchten.