Kfz-Industrie : Künftige Produktion des Ford Fiesta in Köln fraglich

Die künftige Produktion des Kleinwagens Ford Fiesta am Standort Köln steht weiter auf der Kippe. Zwischen Arbeitnehmervertretern und Geschäftsleitung werde derzeit hart darüber verhandelt, ob die nächste Generation des Ford Fiesta in Köln bleibe, berichtete die "Frankfurter Allgemeine Zeitung".Eine Entscheidung, ob die neue Version des Kleinwagens nach dem Modellwechsel im Jahr 2016 weiterhin in Köln gebaut wird, solle noch in diesem Jahr fallen. Ein Sprecher der Ford-Werke Köln sagte Reuters, dass die Mitarbeiter am Freitag über die Lage der Verhandlungen informiert worden seien. "Es gibt keinen neuen Stand. Wir alle wollen das zu einem guten Ergebnis führen", sagte der Sprecher. Es gehe darum, den Nachfolger des Fiesta zu wettbewerbsfähigen Bedingungen in Köln zu bauen.

Wie die "FAZ" aus dem Aufsichtsrat der Ford Werke GmbH erfahren hat, konkurriert Köln als Produktionsstandort für den nächsten Fiesta mit dem nur schwach ausgelasteten Ford-Werk im rumänischen Craiova. "Die Kostensituation bei Kleinwagen wie dem Fiesta ist in Deutschland schwierig", sagte ein Mitglied des Kontrollgremiums der Zeitung. Dem Bericht zufolge wäre die Fiesta-Produktion unter den jetzigen Bedingungen in Köln nicht profitabel möglich. Deshalb sollen die Beschäftigten künftig flexibler, effizienter und billiger arbeiten als bisher. Das Fiesta-Werk in Köln-Niehl beschäftigt 4100 Personen.Wie bei Opel ist Europa für Ford weltweit die Region mit den größten Problemen, da der Markt hier als gesättigt gilt. Autos können nur mit hohen Preisabschlägen verkauft werden. Die Werke sind wegen der Flaute kaum ausgelastet. Ford aus Dearborn unweit der US-Autostadt Detroit hatte ein Sparprogramm aufgelegt, um bis zur Mitte des Jahrzehnts in Europa wieder schwarze Zahlen zu schreiben. Tausende Arbeitsplätze fallen weg, drei Werke in Belgien und Großbritannien werden dichtgemacht. (reuters/apa/pm)