Eines der größten der EU : Hochwasserschutz an der March eröffnet

Eines der größten Hochwasserschutzprojekte Europas, die Hochwasserschutzanlage an der March, wurde vor wenigen Tagen von Infrastrukturministerin Doris Bures feierlich eröffnet. Gemeinsam mit der Bevölkerung der Anrainergemeinden und mit Landeshauptmann Erwin Pröll, den Bürgermeistern Herbert Bauch (Dürnkrut), Robert Meißl (Angern) und Vizebürgermeister Reinhard Schwab (Weiden) sowie dem Geschäftsführer der via donau, Hans-Peter Hasenbichler, wurde die Fertigstellung des 68 Kilometer langen Schutzdamms gefeiert.Jahrhundertüberflutungen werden bald Alltag In den niederösterreichischen Gemeinden entlang der March ist der Bevölkerung noch das verheerende Hochwasser von April 2006 in Erinnerung. Die March führte damals Wassermassen, wie es nur alle 50 bis 100 Jahre einmal vorkommt. Der bestehende Damm hielt dem Hochwasser nicht stand. Hunderte Häuser mussten fluchtartig verlassen werden. Der Schaden überstieg letztlich 70 Millionen Euro.Eine ähnliche Katastrophe solle es nach dem Willen der Errichter nicht noch einmal geben. "Wir haben das Menschenmögliche getan, um die Bevölkerung auch vor einem sehr schweren Hochwasser zu schützen", betont Infrastrukturministerin Doris Bures. "Mein Ministerium hat für den Ausbau des Hochwasserschutzes 125 Millionen Euro bereitgestellt. Die Bevölkerung hat jetzt die Gewissheit, dass die Schutzdämme auf dem neusten Stand der Technik sind."Schutz vor 100-jährlichem HochwasserBinnen sieben Jahren wurde die bestehende Anlage nach dem Stand der Technik erneuert. Die Schutzbauten, für die das BMVIT-Unternehmen via donau das Projektmanagement verantwortete, bieten für 18.000 Menschen in zehn Gemeinden entlang der March Sicherheit vor einem 100-jährlichen Hochwasser."Man kann Naturkatastrophen nicht verhindern. Aber wenn sie eintreten, sollten wir davor alles getan haben, um größtmögliche Sicherheit für die Bevölkerung zu schaffen", unterstreicht Infrastrukturministerin Bures.675 Mio. Euro für den Hochwasserschutz entlang der DonauAuch entlang der Donau investieren Verkehrsministerium, die Bundesländer Oberösterreich, Niederösterreich und Wien und die Gemeinden in den Hochwasserschutz. 2007 trat der erste 15a-Vertrag zwischen BMVIT und den Ländern in Kraft. Damit werden bis 2016 420 Mio. Euro in 34 HW-Schutzprojekte von Passau bis zur slowakischen Grenze investiert. Das BMVIT steuert die Hälfte der Mittel bei.Infrastrukturministerin Bures hat jetzt eine Verlängerung dieses Vertrags erreicht. Von 2017 bis 2023 werden noch einmal 255 Mio. Euro bereitgestellt, um alle vorgesehenen Projekte abzuschließen. Die Donauanrainer-Gemeinden werden so vor einem hundertjährlichen Hochwasser geschützt. Das BMVIT übernimmt auch hier 50 Prozent der Kosten."In Summe investieren wir 675 Mio. Euro, um damit ein bisher nicht dagewesenes Schutzniveau für die Bevölkerung zu erreichen. Diese Mittel sind sehr gut investiert, weil wir damit sehr viel menschliches Leid verhindern können. Und auch weil wir die Bevölkerung vor einem enormen wirtschaftlichen Risiko schützen. Denn das Donauhochwasser von 2002 hat einen Schaden von 3,1 Mrd. Euro verursacht", erklärt die Ministerin.Bund-Länder-Vertrag wird unterzeichnetDie Infrastrukturministerin unterschreibt am Samstag im Rahmen der Eröffnung des ausgebauten Hochwasserschutzes an der March mit Landeshauptmann Erwin Pröll den Bund-Länder-Vertrag. Mit den Landeshauptleuten Josef Pühringer und Michael Häupl wird der Vertrag in den kommenden Wochen unterzeichnet. Anschließend wird die Vereinbarung im Nationalrat und von den Landtagen der Bundesländer Oberösterreich, Niederösterreich und Wien beschlossen. (red/pm)