Tunnelsanierung : Generalsanierung der Nordumfahrung Klagenfurt startet

Mit der Nordumfahrung Klagenfurt startet die ASFINAG eines der größten Verkehrssicherheitsprojekte in Kärnten in den kommenden Jahren. Mehr als 50 Millionen Euro werden allein in die Sanierung und technische Aufrüstung der vier Tunnelanlagen Falkenberg, Trettnig, Lendorf und Ehrentalerberg investiert. Das wird mehr Sicherheit für die Verkehrsteilnehmer bringen und der Stadt Klagenfurt bei Tunnelsperren künftig den Durchzugsverkehr – auf einer Strecke mit 19 Ampeln und einer Bahnübersetzung - endgültig ersparen. Die Tunnel bzw. Unterflurtrassen wurden 1995 und 1996 eröffnet, die ASFINAG bringt sie jetzt auf den technisch neuesten Stand entsprechend dem Straßentunnelsicherheitsgesetz (STSG).
Elf Kilometer Tunnel werden insgesamt in den kommenden Jahren (letzter Bauabschnitt ist 2017/18) saniert, erneuert werden unter anderem Lüftungsanlagen, Videodetektion, Türen und Notrufeinrichtungen, Beleuchtung und Funkanlagen. Auch das System AKUT kommt bei der Nordumfahrung Klagenfurt künftig zum Einsatz. Dieses gemeinsam mit Joanneum Research entwickelte System erkennt untypische Geräusche wie etwa splitterndes Glas und schlägt Alarm – um bis zu zwei Minuten schneller als es andere Systeme können. Mit dem Startschuss können die beauftragten Bauunternehmen nun damit beginnen, die Baustelle so schnell wie möglich einzurichten - für die Verkehrsteilnehmer bedeutet das allerdings auch Beschränkungen:
Von Montag bis Mittwoch wird jeweils von 20 Uhr bis 5 Uhr früh die Richtungsfahrbahn Italien zwischen Klagenfurt Ost und Nord gesperrt, der Verkehr wird über den Südring umgeleitet. Von Donnerstag bis Samstag jeweils zwischen 20 Uhr und 5 Uhr muss die gesamte Nordumfahrung zwischen Klagenfurt Ost und West gesperrt werden, die Umleitung erfolgt erneut über den Südring. Bis die Mitteltrennungen und die Verkehrsführungen eingerichtet sind, gilt im Baustellenbereich Tempo 80, danach im Gegenverkehrsbetrieb Tempo 60. Die gesamte Baustelle wird mit einer Section Control Anlage überwacht! Der maximale Zeitverlust auf der gesamten Strecke beträgt dennoch nur 3,5 Minuten.
Start der Phase I ist mit der Richtungsfahrbahn Wien - bis Juni 2014 Gegenverkehrsbetrieb (60 km/h-Beschränkung) auf der Richtungsfahrbahn Italien. Nach der Sommerpause anschließend Sanierung der Tunnel Richtung Italien bis Juni 2015. Die Phase II startet dann 2017 mit den abschließenden Arbeiten bei den Tunnel Ehrentalerberg, Falkenberg und Lendorf. In den letzteren werden bis 2018 Nischen und Querschläge errichtet.
Alle Anschlussstellen bleiben während der gesamten Sanierungsphase in Betrieb.
Bis 2018 hat die ASFINAG aber in Kärnten noch einiges vor. Mehr als 400 Millionen Euro sind im Bauprogramm für das südlichste österreichische Bundesland eingeplant. Neben der Errichtung von Rastplätzen und den Sicherheitsinvestitionen in Tunnelanlagen (gesamt mehr als 65 Millionen Euro) ist insbesondere der Neubau des zweiten Karawankentunnels um insgesamt 300 Millionen Euro ein Meilenstein. 160 Millionen davon beträgt der Anteil der ASFINAG.