Bauprojekte : EZB schmeißt Baufirma raus - und engagiert Züblin (aktualisiert)

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Der Stuttgarter Baukonzern Züblin, eine Tochter der österreichischen Strabag, soll bis Ende 2013 das neue Hauptquartier der EZB im Frankfurter Osten fertigbauen. Das teilte die Notenbank mit. Die Europäische Zentralbank hatte sich erst vor wenigen Tagen von ihrem eigentlichen Bauunternehmen Baresel getrennt.Doppelwolkenkratzer Züblin hatte bei der 2010 abgeschlossenen Ausschreibung für die Rohbauarbeiten des geplanten Doppelwolkenkratzers Platz zwei belegt. Gestartet waren die Arbeiten an dem Turm im Februar 2010.

Nach einem Bericht der "Frankfurter Rundschau" begründeten die europäischen Währungshüter ihre jüngste Entscheidung offiziell nur damit, dass Baresel beschlossen habe, sich auf andere Projekte zu konzentrieren. Doch dem Vernehmen nach sei die EZB unzufrieden mit Tempo und Qualität der Bauarbeiten gewesen.

Unzufrieden mit Tempo und Qualität

Bei dem Neubau ist es in der Vergangenheit bereits mehrfach zu Verzögerungen gekommen. Derzeit ist geplant, dass die Mitarbeiter der EZB 2014 aus der Innenstadt an ihren neuen Sitz am Frankfurter Stadtrand umziehen. Baresel sollte noch die Tiefgarage und das Untergeschoss fertigstellen.

Das wird teuer

Experten gehen davon aus, dass Züblin sich das rasche Einspringen in einer Krisensituation von den Währungshütern teuer bezahlen lässt.

Die "Frankfurter Rundschau" zitiert EZB-Sprecherin Andrea Jürges, der zufolge es beim Kostenrahmen von 500 Millionen Euro bleiben soll. Das erscheine Experten jedoch zweifelhaft.

Entwurf von Coop Himmelb(l)au

Im Übrigen stammt nicht nur der Mutterkonzern des Erbauers, sondern auch das Konzept für das Projekt aus Österreich. 2005 gewann das Wiener Architekturbüro Coop Himmelb(l)au die Ausschreibung mit ihrem Entwurf von zwei 185 Meter hohen, ineinander verdrehten Zwillingstürmen.

(pm/Reuters/dpa/APA)