Wasserkraftwerke : Ermittlungen wegen Bauauftrag für Wasserkraftwerk in Albanien

Die Ermittlungen der albanischen Staatsanwaltschaft wegen des Wasserkraftwerks der steirischen Enso Hydro richten sich nicht gegen das österreichische Unternehmen. Vielmehr prüfe die Behörde, ob das Ministerium die Vergabe ordnungsgemäß durchgeführt hat, sagte Enso-Hyro-Albanien-Chef Georg Kühhas zur APA.
"Wir sind froh, dass das geprüft wird"
Ins Rollen gebracht habe das Verfahren eine neunköpfige Umweltaktivistengruppe rund um einen Anwalt, der Anzeige erstattet habe. Er werfe dem albanischen Umweltministerium Amtsmissbrauch vor. Die Staatsanwaltschaft Tirana prüfe die Vorhaltungen nun in einer Vorerhebung und habe Umwelt- und Energieministerium um Stellungnahmen gebeten.Der Anwalt protestiere seit Monaten gegen das kleine Kraftwerk am Lengarica-Fluss im Süden Albaniens, so Kühhas. Er bekomme aber weder aus der Bevölkerung noch aus der Politik Unterstützung und habe schon mehrmals zu Demos aufgerufen, die mangels Interesse nicht stattgefunden hätten."Wir sind auch froh, dass das geprüft wird. Ich bin davon überzeugt, dass das Thema bald abgeschlossen sein wird", meinte Kühhas.Eckdaten zum Projekt Die Bauarbeiten für das Kraftwerk - Investitionsvolumen: 23 Mio. Euro, 9 Megawatt installierte Leistung - haben bereits Ende 2013 begonnen. Es soll eigentlich heuer in Betrieb gehen. Mehr zu diesem Bauauftrag hier auf SOLIDbau.at >>Enso Hydro sieht die vier Kilometer lange Lengarica-Schlucht durch das Kraftwerk nicht gefährdet. "Uns ist es wichtig, das Kraftwerk in Albanien so zu bauen, wie wir dies in Österreich auch tun würden", so Kühhas. Daher werde extra ein Tunnel errichtet, um die Schlucht nicht zu berühren. Weiters würde eine Fischaufstiegshilfe nach den Standards der EU gebaut, obwohl dies in Albanien gar nicht vorgeschrieben sei.Albanien ist laut Kühhas zu 50 Prozent von Stromimporten aus den Nachbarländern abhängig, habe aber großes Potenzial für Wasserkraft.Eckdaten zum Unternehmen Enso Hydro Die Enso Hydro wurde von Verbund-Aufsichtsratschef Gilbert Frizberg gegründet. 70 Prozent gehören mittlerweile zwei deutschen Wasserkraftfonds (DWS Access), der Rest unter anderem den Familien Frizberg, Kapsch und Trierenberg. (apa/pm)