Freitag, 11. Oktober 2019 – Morning Briefing : Bodenverbrauch in Österreich immer noch hoch – Besucherstärkstes Jahr der Expo Real – Insolvenzen auf mangelnde Organisation zurückzuführen

Zitat des Tages:

„Wir brauchen noch mehr Mut zur Digitalisierung. Das Gebot der Stunde lautet Standardisierung der Daten, Kollaboration und Datenaustausch, damit die intelligente Auswertung von Daten gewinnbringend angewandt werden kann.“

Christian Schulz-Wulkow, Leiter Real Estate, Hospitality and Construction Sector in Germany, Switzerland and Austria bei EY, auf der Expo Real.

Verbaut und versiegelt

Noch immer ist der Bodenverbrauch in Österreich auf einem hohen Niveau – er lag in den vergangenen drei Jahren durchschnittlich bei 11,8 Hektar pro Tag, 2018 bei 10,5 Hektar. 2002 wurde aber eigentlich bereits das Ziel definiert, die tägliche Verbauung auf 2,5 Hektar zu beschränken. 40 Prozent der täglich verbauten Flächen werden versiegelt. Kurt Weinberger, Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Hagelversicherung, warnt vor großen Auswirkungen auf die Lebensmittelsicherheit und den Selbstversorgungsgrad. Von den 2018 verbauten Flächen fallen übrigens täglich 5,4 Hektar dem Bau zu.

Das war die Expo Real

Die Expo Real in München hat ihr bisher besucherstärkstes und internationalstes Jahr hinter sich. Mit 2.190 Ausstellern aus 45 Ländern und mehr als 46.000 Teilnehmern aus 76 Ländern – das ist in Personenzahlen ein Plus von 4,5 Prozent, respektive 3,8 Prozent – wurde sogar eine zusätzliche Halle geöffnet. In dieser, der Nova3, ging es speziell um neue Marktlösungen. Mehr als 60 Start-ups konnte ihre Innovationen präsentieren. Neben Deutschland waren unter den Ausstellerländern besonders stark Österreich, Niederlande, Schweiz, Polen, Großbritannien und Nordirland, Frankreich, Rumänien, die USA, Tschechien und Luxemburg vertreten.

Wer ist hier der Boss?

Der Kreditschutzverband KSV1870 führt mehr als die Hälfte der Unternehmensinsolvenzen in der Bauwirtschaft auf interne Fehler zurück – also auf mangelnde Unternehmensqualität. In solchen Betrieben sind oft Zuständigkeiten nicht klar genug definiert oder abgegrenzt, Potentiale der Kostensenkung oder Produktivität werden nicht erkannt und ausgeschöpft, Prozessoptimierung nicht verfolgt. Helfen könnte laut Experten etwa ein klassisches Managementsystem, vor dem sich aber viele Unternehmen, besonders kleine, scheuen.

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