Immobilien : Benkos Imperium bereits vier Milliarden Euro schwer

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Der Tiroler Immobilieninvestor Rene Benko, der sich spätestens mit dem Aufkauf von Wiener Innenstadt-Perlen wie der ehemaligen Länderbank-Zentrale Am Hof, der Bawag-Zentrale in der Tuchlauben oder dem Meinl-Haus am Graben einen Namen machte, hat sich binnen zehn Jahren ein vier Milliarden Euro schweres Immobilien-Imperium aufgebaut.Rund die Hälfte des Investitionsvolumens entfällt auf Österreich, die andere Hälfte auf das benachbarte europäische Ausland - Italien, Schweiz, Deutschland, Luxemburg und Belgien - sowie Paris und London. "Aus Osteuropa haben wir uns vor der Krise zurückgezogen", sagte Benko.Wiener IZD-Tower als der jüngste Deal Zwischen Jänner und April investierte hat er heuer über seine Signa-Holding bereits rund 500 Millionen Euro in Immobilien - so viel wie im gesamten Vorjahr. Der jüngste Coup gelang ihm mit der Übernahme des Wiener IZD-Towers unweit der Wiener UNO-City, den er dem britischen Fonds Matrix für 212,25 Millionen Euro gemeinsam mit einer deutschen Versicherung abkaufte. Die Briten hatten 2006 noch 247 Millionen Euro für die Immobilie bezahlt. Das deutsche Versicherungsunternehmen ist zu 50 Prozent an dem Deal beteiligt. Ebenfalls heuer erwarb Benko das Bank-Austria-Kunstforum und Häuser in der Mariahilfer Straße. In Innsbruck eröffnete die Signa-Holding Anfang März das neu errichtete Kaufhaus Tyrol mit einem Investitionsvolumen von rund 155 Millionen Euro.Im Laufe des Jahres will Benko in Europa weiter investieren, "wenn sich interessante Möglichkeiten ergeben". Der Tiroler interessiert sich eigenen Angaben zufolge nur selektiv für attraktive Gelegenheiten. In Österreich konzentriert sich die Signa-Holding auf zwei Schwerpunkte - Innsbruck und Wien. "Über 1,5 Milliarden Euro Investitionsvolumen haben wir derzeit allein in Wien - vor allem in der Innenstadt", so Benko.

Den ersten Bezirk in Wien will der Tiroler zu einer "noch weltstädtischeren Destination" machen. Mit Hilfe der mittlerweile erworbenen Großimmobilien will er "die Innenstadt vergrößern" und die Luxusmeile Kohlmarkt / Graben bis hin zur ehemaligen Länderbank-Zentrale Am Hof ausdehnen. Eine ausgedehnte Fußgängerzone, 25 neue Geschäfte und ein Nobelhotel sollen für eine Belebung im gehobenen Segment sorgen. Die Suche nach einem Hotelbetreiber befindet sich laut Signa-Holding in der Zielgeraden. 2012 soll das Hotel eröffnet werden.Die einstige Wiener Länderbankzentrale Am Hof hatte Signa 2008 gekauft, die Bawag-Zentrale an der Tuchlauben im Jahr zuvor. Die Wiener Innenstadt-Lagen hatten in den vergangenen 30 bis 100 Jahren nie den Eigentümer gewechselt. "Als Unternehmer hatte ich vor allem in Krisenzeiten die Chance erfolgreich zu sein", räumte Benko ein. Er sei ein "überzeugter Familienunternehmer". "An die Börse zu gehen war nie Thema und ist es auch nicht", meint der Investor. Starke Eigenkapitalpartnerschaften - wie etwa mit dem deutschen Versicherer oder dem griechischen Reeder George Economou oder Raiffeisen - gehe er schon immer wieder ein und sei damit "krisenresistent geblieben - bisher".Die Signa-Unternehmensgruppe umfasst den Angaben zufolge im Wesentlichen drei Geschäftsbereiche - die Signa Development, die Signa Recap sowie das in Düsseldorf ansässige geschlossene Immobilienfondshaus Signa Property Funds. Letzteres sei auf die Emission und das Management klassischer, geschlossener Immobilienfonds für Privatanleger spezialisiert. (APA/pm)