Straßenbau : Alpine günstigster Bieter für Autobahn A1 in Polen

Die Alpine-Bau hat für die Fertigstellung der polnischen Autobahn A1 den niedrigsten Preis angeboten - und bereitet der Straßendirektion GDDKiA damit nach Einschätzung von Beobachtern Kopfzerbrechen. Denn die Behörde hatte im vergangenen Dezember im Streit den Vertrag mit Alpine über den Bau des 18,3 Kilometer langen A1-Abschnitts in Schlesien aufgelöst, heuer im Jänner verließ das Unternehmen die Baustelle.Das berichtete die Zeitung "Gazeta Wyborcza". Der Zeitung zufolge will die Alpine die Fertigstellung um 555 Millionen Zloty (138,7 Millionen Euro) vornehmen. Insgesamt gebe es sieben Bewerber, das teuerste Angebot belaufe sich auf 847 Millionen Zloty. Die GDDKiA hat bisher keine Angaben zu den Bietern machen wollen. Bei der Auswahl der Baufirma werde aber nicht nur der Preis entscheiden, so der Sprecher der Behörde, Artur Mrugasiewicz. Die Entscheidung soll in zwei Wochen fallen. Beobachter halten es wegen des Streits für unwahrscheinlich, dass die Alpine den Zuschlag erhält.Entscheidung in Polen soll in zwei Wochen fallenDie GDDKiA warf Alpine im vergangenen Jahr vor, mehrere Monate mit dem Bau der A1 im Rückstand zu sein und löste deshalb den Vertrag. Das Unternehmen führte an, das Baugelände habe erst aufwendig von Minen aus dem Zweiten Weltkrieg gesäubert werden müssen. Außerdem weigerte sich Alpine, eine im Projekt vorgesehene Brücke auszuführen, weil diese einsturzgefährdet wäre. Die Behörde sei nicht zu einem Gespräch über diese Bedenken bereit gewesen - und ohne den Bau der Brücke seien auch die anderen Arbeiten nicht vorangekommen. Beide Seiten kündigten an, Schadenersatz zu fordern. Eine gerichtliche Auseinandersetzung in dieser Frage steht aber noch aus.Der zur spanischen FCC-Gruppe gehörende Alpine-Konzern hat seinen Sitz in Salzburg und erwirtschaftete 2009 mit rund 15.234 Mitarbeitern einen Umsatz von 3,4 Milliarden Euro. (APA/pm)