Österreich : Porr sieht sich trotz Gewinneinbruch gut gerüstet

Karl-Heinz Strauss Porr
© Porr

Der börsennotierte Baukonzern Porr hat im abgelaufenen Geschäftsjahr beim Gewinn deutlich abgebaut. Das Konzernergebnis brach 2019 gegenüber dem Jahr davor von 66,2 auf 27,8 Mio. Euro um 58 Prozent ein. Der Gewinn je Aktie (EPS) sank um 74 Prozent auf 0,5 Euro. Die Produktionsleistung entwickelte sich mit rund 5,6 Mrd. Euro stabil (minus 0,4 Prozent).

Der Gewinn vor Steuern ging von 88,1 auf 37,4 Mio. Euro massiv nach unten. Grund dafür seien Einmaleffekte wie "der einmalige negative Ergebnisbeitrag eines Projekts in Norwegen sowie ein hoher Preis- und Margendruck in Polen", so die Begründung des Managements. Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen verbesserte sich das Ergebnis (EBITDA) im Jahresabstand geringfügig um 1,3 Prozent auf 222,3 Mio. Euro.

Der Auftragsbestand blieb den Angaben zufolge mit 7,1 Mrd. Euro nahezu unverändert (minus 0,5 Prozent). Um 12,5 Prozent deutlich zurückgegangen ist 2019 hingegen der Ordereingang - von 6,3 Mrd. auf 5,5 Mrd. Euro.

Die Dividende wird gestrichen - allerdings nicht wegen des massiven Gewinneinbruchs, sondern angesichts der Coronakrise. Der Entfall der Gewinnausschüttung werde der Hauptversammlung "als Vorsichtsmaßnahme im Hinblick auf die Covid-19-Pandemie" sowie "aus Solidarität gegenüber allen Stakeholdern der Porr" vorgeschlagen.

Strauss: "Werden gestärkt aus der Krise heraus kommen"

„Das vergangene Jahr hat Spuren in unseren Baumärkten hinterlassen. Das Ergebnis stellt uns nicht zufrieden, mit unserem Transformationsprogramm PORR 2025 ergreifen wir dafür konsequent die erforderlichen Maßnahmen,“ sagt Karl-Heinz Strauss, CEO der PORR. „Das wirtschaftliche Umfeld bleibt auch im Jahr 2020 aufgrund der COVID-19-Pandemie herausfordernd. Aber jede Krise ist auch eine Chance. Und diese werden wir aus einer führenden Position heraus wahrnehmen.“

Mittel- und langfristig würden sich die Fundamentaltrends in der Baubranche jedoch weiterhin positiv auswirken, meint Strauss. "Die Bauwirtschaft wird von der Krise mehr profitieren als jede andere Branche, und unser Unternehmen ist dafür durch unsere schon getätigten Investitionen in Digitalisierung, BIM, Lean Construction etc. bestens aufgestellt. Wir werden gestärkt aus der Krise heraus kommen." (APA/red.)