Wettbewerb : Erstmals eigener Frauenpreis für Baukultur

Woman sitting at workspace.

Frauen sichtbar machen: Das ist eines der Ziele des Frauenpreises für Baukultur.

- © bioraven - stock.adobe.com

Projekte von weiblichen Ziviltechnikerinnen vor den Vorhang holen, will der Frauenpreis für Baukultur. Dieser wird zum ersten Mal veranstaltet. Unterstützt wird das Projekt vom Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst und Sport, der deutschen Architektenkammer, der Berufsvertretung der ArchitektInnen in der Schweiz (SIA) sowie den vier Länderkammern der ZiviltechnikerInnen und der Bundessektion ZivilingenieurInnen der Bundeskammer.

Das sind die Ziele des Frauenpreises:
* Erhöhung des Frauenanteils in technischen Berufen
* Sichtbarmachung des Beitrags von Frauen an Baukultur
* Vernetzung und Stärkung von Frauen in technisch-planerischen Berufen
* Schaffung von Vorbildern für junge Frauen
* Bewusstseinsbildung, dass Frauenförderung (insbesondere im Bereich der Technik) nach wie vor wichtig und notwendig ist

Frauenanteil unter europäischem Durchschnitt

Der Anteil von Frauen unter den Baukulturschaffenden in Österreich liegt weit unter dem europäischen Durchschnitt. Nur sehr wenige führen große, lukrative Büros, meist in Kooperation mit männlichen Kollegen. Wenn überhaupt, sind Architektinnen und Zivilingenieurinnen als Einzelunternehmerinnen oder in kleinen Bürostrukturen tätig.
Es fehlt an weiblichen Vorbildern in der Branche. Zudem ist vielen Frauen der Schritt in die Selbständigkeit zu unsicher.

Speziell im technischen Bereich werden Frauen immer noch häufig durch stereotype Geschlechtszuordnungen, männlich dominierte Netzwerke und Arbeitsbedingungen, die nicht mit anderen Lebensanforderungen vereinbar sind, behindert.

Der Ausschuss Ziviltechnikerinnen der Bundeskammer der ZiviltechnikerInnen will diese Missstände benennen und mit verschiedenen öffentlichkeitswirksamen Projekten dagegen anwirken. Im EU-geförderten Erasmus+ Projekt YesWePlan! haben Architektinnen und Zivilingenieurinnen aus fünf europäischen Ländern im gegenseitigen Austausch Maßnahmen zur Verbesserung der beruflichen Situation für Frauen erarbeitet. Die Ergebnisse wurden in einem umfassenden und anschaulich aufbereiteten Compendium 4 in 1 veröffentlicht.

© pattilabelle - stock.adobe.com