Meinung : "Die Materialbeschaffung wird nicht einfacher"

Markus Ringer
© Hasselblad H6D

Die Materialbeschaffung wird allgemein nicht einfacher, die Gründe dafür sind vielfältig.

Rohstoffe sind nach wie vor sowohl knapp als auch sehr teuer. Die Preise haben sich auf hohem Niveau eingependelt, von einem Preisrückgang kann keinesfalls gesprochen werden. Versorgungsunsicherheiten speziell bei Aluminium, Stahl und Holzprodukten sind mittlerweile allgegenwärtig. Die Preise sind bei den vorher genannten Produkten um bis zu 80% gestiegen, bei manchen hat sich der Preis sogar verdreifacht.

Zum aktuellen Zeitpunkt zögerlich zu sein und geplante Investitionen aufzuschieben, wäre allerdings der falsche Rat. Gleich wie in vielen anderen Wirtschaftsbereichen sind auch wir von den zum Teil massiven Preissteigerungen betroffen. Aktuell haben sich die Preise auf einem hohen Niveau eingependelt, von einem Preisrückgang kann nicht gesprochen werden. Versorgungsunsicherheiten bei bestimmten Produkten und der vor der Tür stehende Start der Bausaison in Kombination mit der guten Auftragslage lassen weiter steigende Preise vermuten.

Besonders herausfordernd ist die Situation bei Stahl- und Aluminiumprofilen. Hier ist es zu Preiserhöhungen von bis zu 80% im Vergleich zum Vorjahrszeitraum gekommen. Insbesondere bei Aluminium sind wir mit einer anhaltenden Versorgungsunsicherheit konfrontiert. Unserer Erfahrung nach ist demnach auch nicht von einem Preisrückgang auszugehen. Die Situation bei Holzprodukten hat sich nach den exorbitanten Entwicklungen 2021 ein wenig beruhigt. Die Preise haben sich auf hohem Niveau eingependelt.

Ein weiterer Faktor, der die gesamte Wirtschaft 2022 stark betreffen wird, ist die Verteuerung der Energie. Zum Teil haben sich die Einkaufspreise verdoppelt. Insbesondere bei energieintensiven Anwendungen wie z.B. dem Verzinken hat das deutliche Auswirkungen auf die Herstellkosten.

Wir sind froh, dass wir zumindest bei der Stromversorgung einen Teil des Bedarfs selbst abdecken können. Mit Jahresende 2021 haben wir im Stammwerk Regau eine Photovoltaikanlage mit einer Gesamtleistung von 1.360 kWp Betrieb genommen. Mit einer jährlichen Stromproduktion von 1.200 MWh spart die Ringer GmbH dadurch 350 Tonnen CO² ein.

Spannend ist, dass auch Produkte, bei denen man es im ersten Augenblick nicht vermuten würde, wesentlich teurer werden. Silikon, z.B. jenes, das wir für den Einbau unserer Schalhäute in den Schalungsrahmen benötigen, hat sich um das 3-fache verteuert.

Die nach wie vor anhaltende Knappheit beim Personal und die im Raum stehenden CO²-Besteuerung von Treibstoffen werden sich mittelfristig weiter auf Herstell- und Transportpreise auswirken.