Auslöser für den Brand könnten Renovierungsarbeiten gewesen sein. Das Feuer hat sich am Dach entwickelt, was bei Kirchen keine Seltenheit ist. 32 Prozent der Brände in Kirchen entwickeln sich zuerst am Dach und breiten sich dann weiter aus. „Das liegt daran, dass das Dach meist aus Holz ist und das restliche Gebäude aus massiven Materialien wie Stein besteht“ so die Wiener Landesfeuerwehr.
So auch bei Notre-Dame. In der Kathedrale sollen nicht weniger als 1.300 Eichen verbaut gewesen sein. „Notre-Dame hat einen gewaltigen hölzernen Dachstuhl und auch der Vierungsturm auf dem Dach war eine reine Holzkonstruktion. Die Hälfte des Dachstuhls stammte noch aus dem 13. Jahrhundert, die andere Hälfte aus dem 19. Jahrhundert. Das heißt, das Holz war sehr alt und sehr trocken“, so die deutsche Architektin und Kunsthistorikerin Barbara Schock-Werner gegenüber Medien. Ihrer Expertise nach waren diese Umstände schuld am großen Brand.
Laut dem Brandschutzsachverständigen Sylwester Kabat gibt es drei Brandursachen in Kirchen: Brandstiftung, elektrische Anlagen und Unachtsamkeit. „Bei Renovierungsarbeiten wird häufig auch mit Wärme gearbeitet, zum Beispiel beim Schweißen. Das trockene Holz der Kirche erhitzt sich sehr schnell und so kann sich im Handumdrehen ein großflächiger Brand entwickeln“, so der Experte.
Nicht nur das Feuer selbst gefährdet das Innere von Kirchen, auch der Rauch bringt schwere Folgen mit sich. Er kann nur schwer aus dem Gebäude ziehen und bringt meist massive Schäden der Innenausstattung mit sich. In den wenigsten Kirchen wurden ausreichende Brandschutzmaßnahmen vorgenommen, weshalb die Rettung des Gebäudes durch die Feuerwehr schier unmöglich ist. Da das innere der Kirchen meist aus Holz besteht, welches schnell verbrennt, bildet sich innerhalb kürzester Zeit ein einziger riesiger Brandabschnitt, der von schweren Steinmauern umgeben ist.