Österreich : Tag der Hochhausdeals in Wien

Um das citynahe Hochhausprojekt am Wiener Heumarkt gehen die Wogen hoch. Hier beklagen heimische Kritiker und das Welterbekomitee der UNESCO arge Sünden im Wiener Städtebau. Wien steht deshalb nun seit heute auf der "Roten Liste" der UNESCO. Wenige Kilometer weiter entstehen ohne größeres Aufsehen weitere Hochhäuser, die gleich zu Höchstpreisen Käufer finden.

Im größten Immo-Deal des Jahres legt die Allianz (über ihre Immosparte) gerade mehr als 500 Millionen Euro für das in Bau befindliche "Icon Vienna" am Wiener Hauptbahnhof hin, wie am Donnerstag bekannt gegeben wurde. Der von der Signa errichtete Hochhauskomplex wird Ende 2018 die künftige Zentrale der BAWAG, die einen 66 Meter hohen Büroturm bezieht.

Über der Donau, auf der Donauplatte, hat die Bank Austria-Gruppe heute, Donnerstag, den Verkauf des DC Tower an die deutsche Bankengruppe Deka über die Bühne gebracht. Der "Vienna DC Tower 1" ist mit 250 Metern das höchste Gebäude Österreichs. Der Bau des im Herbst 2013 fertiggestellten und im Februar 2014 eröffneten Hochhauses hat seinerzeit 300 Millionen Euro gekostet. Jetzt hat die Immobilieninvestmenttochter der DekaBank weit mehr dafür hingeblättert. Wieviel, wollten die Vertragspartner nicht bekannt geben.

Wegen des umstrittenen Bauprojekts am Wiener Heumarktareal, dessen Herzstück ein 66 Meter hoher Wohn- und Büroturm sein wird, ist Österreich heute von der UNESCO auf die sogenannte Rote Liste als Vorstufe zur möglichen Aberkennung des Prädikats "Weltkulturerbe" für das historische Zentrum der Bundeshauptstadt gesetzt worden. Um wieder von der Roten Liste zu kommen, müsste die Stadt Wien das Bauprojekt am Heumarkt so umplanen, dass die von der UNESCO vorgegebene Maximalhöhe von 43 Metern eingehalten wird. (APA)