Österreich : Studie: Für Klimaziele stärkere Sanierung von Bauten notwendig

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© Robert Kneschke - stock.adobe.com

Für die Erreichung der Klimaziele ist mehr Tempo bei Sanierungen von Häusern notwendig. Dazu müsste die Bauwirtschaft ihre Kapazitäten ausbauen, allerdings sei für die Unternehmen der Neubau gegenüber der Sanierung attraktiver. Fachkräftemangel und die derzeit hohen Preise für Rohstoffe und Bauprodukte verschärfen die Herausforderungen noch, so eine Studie des IIBW (Institut für Immobilien, Bauen und Wohnen) und des Energieinstituts an der Johannes Kepler Universität Linz.

Für die Erreichung der Klimaziele sei demnach eine rasche Erhöhung der Sanierungsrate von derzeit ca. 1,5 Prozent auf 2,5 und später auf 3,0 Prozent nötig. Dafür müsste die Bauproduktion in der Hochbausanierung von heute ca. 10 Mrd. Euro pro Jahr bis 2025 auf ca. 16 Mrd. Euro steigen, geht aus der im Juli publizierten Studie "Kapazitätsanpassung der Bauwirtschaft für eine erhöhte Sanierungsrate" im Auftrag des Klimaschutzministeriums hervor.

Allerdings gibt es dafür wesentliche Hürden: Wegen der guten Konjunktur gebe es wenig Interesse der Bauwirtschaft für eine Schwerpunktverlagerung zur Sanierung. Denn Neubau sei gegenüber der Sanierung attraktiver, er biete höhere Wertschöpfung pro Mitarbeiter, geringeres Risiko und Möglichkeiten der Vorfertigung.

Die Beschäftigtenzahl müsste bei einer Steigerung der Bauproduktion deutlich steigen. Bei einer raschen Erhöhung der Sanierungsrate gebe es zusätzlich etwa 22.000 Jobs am Bau, eine Erhöhung um 7 Prozent. Doch schnell wirksame Maßnahmen zur Behebung des Fachkräftemangels seien rar. Die größten Potenziale werden darin gesehen, die bereits laufenden Bemühungen um eine Attraktivierung der baubezogenen Lehrberufe stark auszuweiten. Das könne aber nur mittelfristig Entspannung bieten. Auch die derzeitige extreme Preisentwicklung bei vielen Rohstoffen und Bauprodukten verschärfe die Herausforderungen.

Die Ankurbelung der Gebäudesanierung erfordere auch Maßnahmen im Wohnrecht und im Steuer- und Gewerberecht, bei Finanzierung und Förderung sowie bei der Bewusstseinsbildung. Daraus ergeben sich massive Barrieren, weil die einzelnen Maßnahmen in der Kompetenz unterschiedlicher Gebietskörperschaften (Bund, Länder) und Fachressorts liegen - beim Bund im Klimaschutz-, Finanz-, Wirtschafts- und Justizministerium und bei den Ländern vor allem die Bereiche Wohnbauförderung, Raumordnung und Soziales. Die Abstimmung zwischen den Fachressorts werde häufig durch unterschiedliche Parteizugehörigkeit der politisch Verantwortlichen erschwert, heißt es in der Studie. Die Abstimmung zwischen Bund und Ländern leide unter einem Mangel institutionalisierter Koordinationsformate. Wichtigstes Instrument sei hier der Finanzausgleich, bei dem neben der Verteilung der Steuereinnahmen auch regelmäßig Aufgaben mit gemischter Zuständigkeit geklärt werden. Allerdings werde der Finanzausgleich üblicherweise nur alle sechs Jahre verhandelt. (APA)