Österreich : Rekordstimmung in Österreichs Baubranche

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„Im ersten Quartal hat sich vor allem das Branchenklima in der Industrie deutlich verbessert. Der Geschäftsvertrauensindex war so hoch wie zuletzt 2011. Von der Beschleunigung der Industriekonjunktur profitierten auch die wirtschaftsnahen Dienstleistungssparten. Zudem erreichte die Beurteilung der Geschäftslage in der Bauwirtschaft im ersten Quartal 2017 einen Rekord. Nur die Aussichten im Einzelhandel blieben bisher trüb“, fasst Stefan Bruckbauer, Chefvolkswirt der UniCredit Bank Austria, den aktuellen Branchenüberblick zusammen.

„Das freundliche Branchenklima im ersten Quartal 2017 hat sich auch in der Beschäftigungsentwicklung niedergeschlagen. In der Industrie ist die Zahl der Arbeitsplätze im Jänner und Februar um 1,8 Prozent und damit rascher als im Vorjahr gestiegen. Die im März unverändert positiven Unternehmererwartungen zur Beschäftigungsentwicklung der nächsten Monate unterstreichen den optimistischen Konjunkturausblick 2017 für den gesamten Sektor. Die erfreuliche Beschäftigungsentwicklung bestätigt nicht zuletzt, dass die heimische Industrie strukturell gefestigt und sehr konkurrenzfähig ist“, sagt UniCredit Bank Austria Ökonom Günter Wolf. Neue Arbeitsplätze wurden in den ersten Monaten 2017 zudem im Hochbau, im Sektor Handel und in den wichtigsten Dienstleistungsbranchen geschaffen, in Österreich insgesamt 1,8 Prozent mehr als im selben Zeitraum des Vorjahres.

Auf Branchenebene profitieren 2017 die baunahen Bereiche, einzelne Sparten der Metallwarenerzeugung, der Kunststoffverarbeitung und der Elektroindustrie von der Erholung der Hochbaukonjunktur im Inland und im europäischen Ausland. In der Konjunkturbefragung im März zeigten die Unternehmen in den Branchen nicht nur ein hohes Geschäftsvertrauen, sondern auch viel Zuversicht bezüglich der Produktionsentwicklung im zweiten Quartal.

Noch optimistischer waren die Unternehmen der Kfz-Industrie, wo der Geschäftsvertrauensindex im März sogar auf den Höchststand seit Umfragebeginn geklettert ist.

Der Maschinenbau ist die einzige größere Industriebranche, deren Aussichten im März 2017 trüb geblieben sind. Hier verzögert sich die Konjunkturerholung vor allem auf Grund der Investitionskonjunktur in Europa, die nur langsam an Fahrt gewinnt.

Bauwirtschaft mit stabilen Aussichten

„Das Klima in der Baubranche hat sich im ersten Quartal 2017 verbessert, wobei der Index des Geschäftsvertrauens sowohl im Hochbau als auch im Tiefbau gestiegen ist. Das reale Umsatzwachstum von drei Prozent im Jänner wurde allerdings noch vollständig vom Hochbau getragen, während der Tiefbauumsatz stagnierte. Im weiteren Jahresverlauf kann die heimische Bauwirtschaft mit steigenden Aufträgen rechnen und wird 2017 um etwa zwei Prozent real, auf jeden Fall etwas stärker als im Vorjahr, zulegen“, analysiert Günter Wolf.

Wesentliche Wachstumsimpulse kommen vom Wohnbau, der angetrieben vom hohen Nachfrageüberhang und der hohen Zahl an Baugenehmigungen 2017 zulegen sollte. Zudem werden die Hochbauinvestitionen im Unternehmenssektor stark bleiben, wie die gestiegenen Auftragseingänge zur Jahreswende und die guten Beurteilungen der Auftragslage im März erwarten lassen. Die Erholung im Tiefbau verzögert sich. Erst im März beurteilten die Unternehmen ihre aktuelle Auftragsentwicklung wieder etwas optimistischer. Im Lauf des Jahres sollten die geplanten Mehrausgaben im Straßen- und Bahnbau auf jeden Fall noch für Neuinvestitionen in der Sparte sorgen.

Das stark gestiegene Geschäftsvertrauen im März 2017 kündigt eine weitreichende Erholung der Dienstleistungskonjunktur in den nächsten Monaten an. Überdurchschnittlich optimistische Nachfrageerwartungen sind zuletzt von den Unternehmen in allen großen wirtschaftsnahen Dienstleistungsbereich gekommen: den Technikbüros, Unternehmensberatern, IT-Diensten, Arbeitskräftevermittlern, Werbefirmen und auch aus dem Verkehrsbereich. Die Entwicklung ist ein Hinweis auf die kräftige Nachfrage von Seiten der Industrie und des Baus.