Problem der Passivhäuser : Qualität der Innenluft als zentrales Kriterium für Baustoffe

Die Luft in Innenräumen ist oft stärker schadstoffbelastet als die Außenluft. Dabei können Menschen die Luft in Wohn- und Arbeitsräumen wesentlich beeinflussen - im Gegensatz zur Außenluft. Beim Bauen und Sanieren sind daher Fragen zur Luftqualität bereits in der Planungsphase entscheidend. Wohnqualität: Baustoffe im Mittelpunkt Derzeit stehen beim beim Hausbau und der Wohnungssanierung die Aspekte Energieeffizienz, gesundes Bauen und Verarbeitung meist ganz oben. Doch für ein gesundes Lebensumfeld spielt die Qualität der Innenraumluft eine ausschlaggebende Rolle. Darauf weist die Plattform MeineRaumluft.at hin.

Bei Fragen zur Luftqualität stehen Baustoffe im Mittelpunkt. „Die Schadstoffbelastung in Innenräumen – etwa durch Allergene, Feinstaub oder Formaldehyd – stellt ein erhebliches Gesundheitsrisiko dar. Das kann zu Kopfschmerzen, Müdigkeit bis hin zu ernsthaften Erkrankungen führen sein, z.B. Schädigungen der Atemwege, Herz- Kreislaufprobleme oder Krebserkrankungen", meint dazu Brigitte John-Reiter, Geschäftsführerin Österreichische Akademie für Arbeitsmedizin und Projektleiterin des neu gegründeten „Kompetenz|Zentrum Gesundes Bauen“.

Anorganische Baustoffe sind kein Problem

Daher sei es umso wichtiger, so John-Reiter, beim Hausbau auf die Wahl gesunder Baustoffe zu achten. Anorganische Baustoffe wie Ziegel belasten die Raumluftqualität in der Regel nicht. Da es sich um mineralisches Material handelt, verursachen diese Naturbaustoffe keine relevante Schadstoffbelastung. Vielmehr haben sie durch ihre Fähigkeit, Schadstoffe und Wasserdampf aufzunehmen, eine positive Wirkung auf die Innenraumluftqualität.Wienerberger kommentiert den Trend "luftdichter" BauweisenEine schlechte Raumluft ist in vielen Fällen auf die vorhandene Bausubstanz und auch auf die Einrichtung der Wohnungen zurückzuführen, die Schadstoffe an ihre unmittelbare Umgebung abgeben. Aufgrund der modernen, luftdichten Bauweise und falscher Baustoff- und Einrichtungswahl steige so die Schadstoffkonzentration schnell auf ein gesundheitsgefährdendes Niveau, meint dazu Alexander Lehmden vom Internationalen Produktmanagement der Wienerberger. Der Ziegelhersteller ist ein Partner von MeineRaumluft.at.Problem der Passivhäuser: Kein LuftaustauschLehmden weiter: „Moderne Gebäude haben eine wesentlich dichtere Gebäudehülle als früher. Der Austausch mit der Außenluft ist dadurch um ein Zehnfaches geringer als noch vor 20 Jahren. Dies führt zu einer enormen Anreicherung von Schadstoffen in Innenräumen.Die energiesparend errichteten und sanierten Gebäude leisten zwar einen wichtigen Beitrag zu Umwelt- und Klimaschutz, entpuppen sich aber bei fehlender oder falscher Lüftung als gesundheitsschädigende Schadstoffkäfige für den Einzelnen“,

Einfluss der Bausubstanz bei Messungen in Schulen Auch auf das Innenraumklima wirken sich anorganische Baustoffe positiv aus. Die Diffusionsoffenheit dieser Baustoffe besitzen beispielsweise eine feuchtigkeitsregulierende Wirkung: Ist es feucht, entziehen sie der Umgebung Feuchtigkeit. Bei Trockenheit geben sie die Feuchtigkeit an die Umgebung ab. Dies zeigte sich bei Messungen, die MeineRaumluft.at im vergangenen Jahr in über tausend Schulklassen durchführte. So waren hier die Werte der Luftfeuchtigkeit bei Ziegelbauten signifikant besser als bei anderen Baustoffen. (red)