Österreich : Österreicher sehen Autobahnausbau im Widerspruch zu Klimazielen

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Die Österreicher sehen den Ausbau von Autobahnen und Schnellstraßen im Widerspruch zu den Klimazielen. Nur ein Drittel hat sich bei einer Umfrage für den weiteren Ausbau ausgesprochen, eine Mehrheit von 63 Prozent lehnt diesen ab. 20,6 Millionen Tonnen CO2 hat der Verkehr in Österreich im Vorjahr verursacht - trotz Covid-19-Pandemie um 6,8 Millionen Tonnen mehr als im Jahr 1990, berichtete der VCÖ, der im Vorfeld der COP26-Klimakonferenz von Glasgow vom Meinungsforschungsinstitut Market unter mehr als 1.200 Personen erheben hat lassen, welche Infrastrukturen aus Sicht der Bevölkerung ausgebaut werden sollen und welche nicht.

Sieben Prozent haben sich bei der Umfrage sogar für den Rückbau des Autobahnen- und Schnellstraßennetzes ausgesprochen. Auch Autofahrerinnen und Autofahrer, die mehrmals pro Woche hinter dem Lenkrad sitzen, sprachen sich mit 57 Prozent mehrheitlich für einen Autobahnbaustopp aus. Rund die Hälfte der Bevölkerung stimmte der Aussage zu, dass der Bau zusätzlicher Autobahnen und Schnellstraßen nicht mehr zeitgemäß ist und generell beendet werden soll. 80 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher sind dafür, dass vor dem Bau zusätzlicher Autobahnen und Schnellstraßen aufgrund der durch die Klimakrise stark veränderten Ausgangssituation klimaverträglichere Alternativen geprüft werden.

71 Prozent der Bevölkerung sehen den Ausbau von Autobahnen und Schnellstraßen im Widerspruch zu den Klimazielen, 54 Prozent den Ausbau von Gemeinde- und Landesstraßen. Den größten Beitrag zum Klimaschutz leisten aus Sicht der Bevölkerung mit jeweils über 90 Prozent Zustimmung Investitionen in Radwege und Radschnellverbindungen sowie in das Schienennetz für den Nah- und Regionalverkehr. Genau 90 Prozent sind für den Ausbau des Bahnfernverkehrs. Investitionen in den Ausbau von Gehwegen sehen 87 Prozent als großen Beitrag zum Erreichen der Klimaziele.