Mittwoch, 14. August 2019 – Morning Briefing : Londoner wollen nicht mehr kaufen – Erste Hypothek mit negativem Zinssatz – Wienerberger mit Rekordergebnis

Zitat des Tages:

„Für Kärnten kann ich einen Fall wie diesen derzeit praktisch ausschließen.“

Das sagt Kärntner Wohnbaureferentin LHStv.in Gaby Schaunig über geförderte Wohnungen, die als Ferienunterkünfte weitervermietet werden. Grund für die Aussage ist die Aufregung um ein Mehrparteienhaus in Salzburg, dessen einstige Sozialwohnungen nun kommerziell auf einer Plattform angeboten werden. In Kärnten, so Schaunig, könnten aber nur gemeinnützige Einrichtungen und Gemeinden Fördergelder für Mietwohnungen erhalten. Das Vermietungsverbot für touristische Zwecke würde bei gemeinnützigen Bauvereinigungen auch nach Auslaufen des Kredites weiterbestehen.

Gesucht und gemieden

Im Zentrum Londons gab es im zweiten Quartal des laufenden Jahres um 5,3 Prozent weniger Mietangebote als im gleichen Zeitraum 2018 – und um 22 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum 2016. Gleichzeitig steigt aber die Nachfrage nach Mietobjekten in der Gegend, da durch die unsichere Preislage die Bevölkerung zunehmend vor Haus- und Wohnungskäufen zurückschreckt. Die Londoner Immobilienagentur Knight Frank gibt an, für jedes neue Mietobjekt in ihrem Portfolio bereits durchschnittlich 6,8 mögliche Mieter zu haben – es sei der höchste Wert in über zehn Jahren.

Nehmen Sie unser Geld!

Die dänische Bank Jyske Bank hat die erste Hypothek mit einem negativen Zinssatz jemals eingeführt. Der Zinssatz beträgt minus 0,5 Prozent jährlich. Das bedeutet de facto, dass die Hypothekennehmer weniger zurückzahlen, als sie geliehen bekommen haben. Laut Jyske werden während der zehnjährigen Hypothek zwar trotzdem monatliche Rückzahlungen geleistet, der noch ausstehende Betrag wird aber beständig gekürzt. Die Bank Nordea hat eine Hypothek mit einer Laufzeit von 20 Jahren mit null Prozent Zinsen und eine mit einer Laufzeit von 30 Jahren und bloß 0,5 Prozent Zinsen angekündigt. Unter ihren FAQ schreibt Jyske nun: „Ja, du læste rigtigt.“

Nachholbedarf

Der österreichische Ziegelhersteller Wienerberger hat gestern, Dienstag, seine Halbjahreszahlen präsentiert. Und die spiegeln einen Rekord wider: Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen ist das Ergebnis um 33 Prozent auf 287 Millionen Euro gestiegen. Das Unternehmen ist Österreichs größter Investor in Großbritannien, vor dem Brexit hat es aber wohl keine Angst. „Wir haben den Brexit schon dreimal geprobt und sehen uns für alle Eventualitäten gut gerüstet“, so Generaldirektor Heimo Scheuch. Denn es gebe einen großen Bau- und Sanierungsrückstand. Schon vor der Weltwirtschaftskrise sei weniger gebaut worden als nötig und heute seien es mit 160.000 bis 165.000 Einheiten pro Jahr noch weniger.

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