Maklerverordnung : Kürzere Mietverträge bekommen Exotenstatus

"Wir werden künftig nur noch Immobilien mit Mietverträgen über drei Jahren Laufzeit anbieten", kündigte Nikolaj Puschek, Inhaber der Wiener Neustädter Firma "Realist Immobilien - Puschek", im Gespräch mit der APA heute, Donnerstag, an. Bei kürzeren Laufzeiten müssten Vermieter nun "selbst Mieter suchen", diese seien für sein Unternehmen "nicht mehr interessant". Das Angebot seines Unternehmens bestehe "zu rund 20 Prozent" aus Mietimmobilien in und um Wien. Ärgerlich findet er, dass der Staat die Makler zwar zum Sparen zwinge, die staatliche Vergebührung der Mietverträge allerdings nicht reduziert wurde. Eine Umwälzung der Provisionen von Mieter auf Vermieter müsse der Staat verordnen, "diese Streiterei" den Maklern zu überlassen, sei untragbar.

Regelung "Augenauswischerei"

Georg Niedermühlbichler, Präsident der Mietervereinigung, sieht in der Regelung für befristete Laufzeiten bis zu drei Jahren"eine Augenauswischerei". Der ursprüngliche Entwurf der Verordnung habe einen Anstieg auf zwei Monatsmieten Provision ab mehr als vier Jahren Laufzeit vorgesehen. Hier hätten sich jedoch die Makler durchgesetzt. Bisher seien dreijährige Laufzeiten am beliebtesten gewesen, darunter sei die Nachfrage gering gewesen. Die Verordnung sei dennoch "erfreulich", da es praktisch zumindest zu einer Kürzung von drei auf zwei Monatsmieten Provision komme. Die Mietervereinigung sei jedoch nach wie vor für ein Umwälzen der Provision auf die Vermieter, so Niedermühlbichler zur APA. (APA/red)