Österreich : Immobilien bei Crowdinvesting ganz vorn

Das stetige Wachstum der österreichischen Crowdinvesting-Branche setzte sich auch 2019 fort. Im Vergleich zu 2018 wuchs der heimische Markt im Vorjahr um 68 Prozent auf 67,06 Millionen Euro, wie Sebastian Scholda, Co-Founder des unabhängigen Branchenportals CrowdCircus, im Rahmen des diesjährigen Neujahrsempfangs von dagobertinvest im Wiener Hotel Bristol informierte. Das bedeutet eine Steigerung des investierten Gesamtkapitals um rund 27 Millionen Euro.

Immo-Plattformen geben den Ton an

Ausschlaggebend für das starke Wachstum des Marktes war einmal mehr die Performance der Immobilien-Plattformen, die 52,9 Millionen Euro Investments verzeichneten. „Jene Plattformen, die sich auf die Finanzierung von Immobilien-Projekten spezialisiert haben, sind ganz klar marktbestimmend und der Trend entwickelt sich weiter in ihre Richtung. 2017 entfiel die Hälfte des Marktes auf sie. 2018 waren dann bereits drei von vier Crowdinvesting-Finanzierungen in Österreich Immo-Projekte und 2019 nun sogar schon fast vier von fünf“, erklärt Scholda. Mit 78,91 Prozent Marktanteil liegen die Immobilien im Ranking der Crowdinvesting-Kategorien unangefochten an der Spitze, es folgen weit abgeschlagen „Essen & Trinken“ (8,5 Prozent Marktanteil) und Nachhaltigkeit (6,2 Prozent).

Dagobertinvest behauptet Spitzenposition

Im Vergleich der einzelnen österreichischen Crowdinvesting-Plattformen konnte Marktführer dagobertinvest seinen ersten Platz verteidigen und sich mit 29,94 Prozent Marktanteil am Gesamtmarkt erneut an die Spitze setzen. Home Rocket liegt mit 26,97 Prozent nur knapp dahinter, die Plattform Rendity kam mit 21,39 Prozent auf Rang drei. Damit waren auch 2019 die ersten drei Plätze fest in der Hand von Immobilien-Plattformen. Dahinter folgen Green Rocket und Conda mit 8,99 bzw. 8,77 Prozent Marktanteil. „Die Plattform Immofunding, die 2018 immerhin 6,5 Prozent Marktanteil hatte, fehlt in unserer Auswertung für 2019, da sie ihren Sitz nach Deutschland verlegt hat“, erklärt Scholda.

Eine Steigerung gab es 2019 übrigens nicht nur beim Gesamtvolumen des Marktes, sondern auch bei der durchschnittlichen Projektgröße. Während diese 2018 bei knapp 334.000 Euro lag, wurden 2019 Projekte in der durchschnittlichen Größenordnung von gut 450.000 Euro finanziert. Abgenommen hat hingegen die durchschnittliche Investmenthöhe pro Crowdinvesting-Projekt von etwa 1.600 Euro (2018) auf rund 1.440 Euro. Das alleine ist aber kein schlechtes Zeichen und auch kein Widerspruch zu den restlichen Wachstumszahlen. Denn im Sinne der Risikominimierung empfehlen Experten Crowdinvestoren, ihr eingesetztes Kapital zu streuen – das Investment also auf mehrere Projekte aufzuteilen.

Sämtliche Zahlen für die Jahresstatistik erhebt CrowdCircus täglich und automatisch mittels Suchmaschinentechniken sowie Datenschnittstellen bei den Plattformen. Dabei werden die Zahlen geprüft und kategorisiert. Einmal im Jahr werden die ermittelten Daten zudem mit eigenen Angaben der Plattformen validiert. „Plattformen, die ihre Projektdaten nicht öffentlich und transparent auf ihrer Website zur Verfügung stellen, wurden nicht berücksichtigt. Zudem ist Kapital, das manche Plattformen über Offline-Vertrieb generiert haben, nicht in unserer Statistik abgebildet“, stellt Scholda klar.

Perspektiven für Anleger und Unternehmen

„Das starke Marktwachstum 2019 zeigt, dass sich Crowdinvesting immer besser in der Gesellschaft verankert und sowohl von Anlegern als auch von Unternehmen intensiv in Anspruch genommen wird“, kommentiert der Co-Gründer und Geschäftsführer von Marktführer dagobertinvest, Andreas Zederbauer, die aktuelle Statistik. dagobertinvest ist eine jener Plattformen, die sich rein auf Immobilien-Projekte spezialisiert haben. „Während sich Anleger mit klassischen Sparbüchern derzeit keine Zinsen mehr erhoffen dürfen, liegt die durchschnittliche Verzinsung der Projekte auf unserer Plattform bei fast 7 Prozent. Bauträger können mit dem Crowdkapital ihre Eigenmittellücke schließen und mehr bauen, was sich wieder positiv auf die Wirtschaft und die Arbeitsplätze auswirkt“, führt Zederbauer aus. Mit aktuell 119 Projekten und wöchentlich neuen Investitionsmöglichkeiten auf der Plattform stellt dagobertinvest die höchste Frequenz aller Anbieter sicher. „Bisher haben wir Bauträgern und Immobilienentwicklern in Summe über 42,4 Millionen Euro an privatem Kapital vermittelt. Zudem halten wir bis jetzt bei 29 Rückzahlungen an die Investoren in der Höhe von insgesamt rund 8,2 Millionen Euro“, so Zederbauer.