Österreich : Corona-Pandemie forciert integrales und digitales Arbeiten

2020 steht bislang im Zeichen von Corona-Krise und Klimawandel. Die IG Lebenszyklus Bau, der in Österreich rund 100 Unternehmen aus allen Bereichen der Bau- und Immobilienbranche angehören, sieht beides eng aufeinander bezogen. Die Corona-Krise erweise sich als Testfall für New-Work-Modelle, Flexibilität am Arbeitsplatz ändere auf einen Schlag traditionell einstudierte Arbeitskulturen und biete neue Sichtweisen auch auf das Thema Ressourcen in einer Branche, die Innovationen gegenüber bisher eher zurückhaltend gegenüberstand. „Die jetzige Situation stellt für viele unserer Mitgliedsunternehmen ohne Zweifel eine große Herausforderung dar. Aber: Die staatlich verordneten Maßnahmen forcieren das integrale und digitale Arbeiten in unserer Branche gerade massiv. Wir haben jetzt die einmalige Chance, das digitale, integrale und partnerschaftliche Arbeiten in unserer Branche zum Wohle aller Beteiligten und der gebauten Umwelt nachhaltig zu implementieren“, betont Prof. Christoph M. Achammer, IG Lebenszyklus Bau, ATP architekten ingenieure.

Für die Bau- und Immobilienbranche gelte es, die Chancen und Möglichkeiten des digitalen integralen Zusammenarbeitens und ökonomisch-ökologischer Zukunftskonzepte zu ergreifen und einen nachhaltigen Beitrag für ein besseres Zusammenleben in der Zukunft zu schaffen.

Als Lösungsweg gewinnen nun bei der IG Lebenszyklus Bau entwickelte digitale und integrale Projektarbeitsmodelle- und Methoden wie das K.O.P.T.-Modell (Kultur, Organisation, Prozess, Technologie) und die vernetzte und digitale Bauplanung, Ausführung und Baubewirtschaftung mit BIM (Building Information Modeling) massiv an Bedeutung.

Bewusstsein und Transparenz für Umweltthemen steigen

Durch die eingeleiteten Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie ergeben sich auch neue Sichtweisen und ein steigendes Bewusstsein für den Klimawandel und seine Auswirkungen auf die Lebensräume der Menschen. Klimaneutraler Gebäudebau, Kreislaufwirtschaft, klimafreundliche Infrastruktur, Mobilität & Verkehr der Zukunft sowie Wissenschaft und Innovation sind die zentralen Hebel, die die Bau- und Immobilienwirtschaft im Green Deal der EU in der Hand hält.

„Das aktuell sozusagen ‚verordnete Lernen’ durch die Corona-Pandemie schärft in nie dagewesenem Ausmaß das Bewusstsein der Menschen und die Thementransparenz für Umweltthemen, und das generationenübergreifend“, zeigt sich Karl Friedl, IG Lebenszyklus Bau, M.O.O.CON, überzeugt.

Green Deal als Impulsgeber

Im Arbeitsprogramm 2020 greift der Verein daher die Themenfelder des Green Deal auf und nimmt damit die gesellschaftliche Verantwortung der Bau- und Immobilienbranche beim Klimaschutz wahr: Die Arbeitsgruppen des Vereins, zu denen führende Expert*innen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Forschung und Politik zählen, erörtern, diskutieren und entwickeln bis zum Kongress der IG Lebenszyklus im diesjährigen Oktober Analysen, Problemstellungen und innovative Strategien und Lösungsansätze.