Österreich : Bilanztag Strabag & Porr: "Ergebnis vor Umsatz"

Selber Vormittag, unterschiedliche Firmen, ähnliche Botschaft: Die beiden größten Baukonzerne Österreichs, Strabag und Porr, legten heute ihre Bilanzen für das Jahr 2018 vor.

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Die Vorstände beider Unternehmen betonten jedoch in etwas unterschiedlichen Worten, dass der Fokus in den kommenden Jahren mehr auf Ergebnis als auf Umsatz liegen müsse.

Für Porr-CEO Karl-Heinz Strauss lag dies insofern fast auf der Hand, weil sein Unternehmen in den letzten Jahren um 40 Prozent gewachsen ist und sich der Mitarbeiterstand von 10.000 auf 20.000 verdoppelt hat. Dieses Wachstum, sagte Strauss, braucht zum einen eine neue Unternehmenskultur (die auf den fünf internen und in alle Hierarchierichtungen geltenden Prinzipien Verlässlichkeit, Schulterschluss, Anerkennung, Leidenschaft und Pioniergeist aufbaut).

Zum anderen gelte es eben, sich von der reinen Wachstumsstrategie beim Umsatz weg zu orientieren zu einer Strategie, die mehr auf Profitabilität und Ergebnis abzielt.

Die Kapazitäten seien voll ausgeschöpft und das Marktumfeld halte bei mehr Aufträgen nicht unbedingt bessere Ergebnisse, sondern auch mehr Risikoherde bereit, sagte Strauss sinngemäß.

Ähnlich das Bild beim Branchenprimus Strabag. Auch hier zeichneten CEO Thomas Birtel und CFO Christian Harder ein Bild von Gegenwart und Zukunft, das "Ergebnis vor Umsatz" nahe legte. Auf direkte SOLID-Nachfrage sagte Thomas Birtel: "Ja, das stimmt. In Wirklichkeit arbeiten wir schon seit Jahren an diesem Prinzip, weil wir seit Jahren wissen, dass der Umsatz in einer vernünftigen Konstellation irgendwann nur mehr beschränkt wachsen kann. Jetzt tritt das nur klarer zutage."

Dass Wien Verkehrskapazitäten noch gut brauchen kann, zeigte ein Stau nach einem Unfall, durch den Strabag-CEO Thomas Birtel nur mit etwas Verspätung zur Bilanz-PK kam. Im Bild: Kommunikationschefin Diana Neumüller-Klein und CFO Christian Harder.

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CFO Christian Harder merkte darüber hinaus im Gespräch danach an, dass es dabei ja auch um Nachhaltigkeitsthemen gehe, die die ganze Welt betreffen - nur eben nicht mehr als romantische Idee von den Grenzen des Wachstums, sondern als "knallharte wirtschaftliche Wirklichkeit."

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