Sprengung : Wenn das Hochhaus weg muss

Sie sieht aus, als würde sie nur wenige Sekunden lang dauern – die Sprengung eines Gebäudes. Doch davor liegen monatelange Vorbereitungen. Sie sieht im eigentlichen Augenblick spektakulär aus, unmöglich kontrollierbar. Doch sie ist kontrolliert, und sogar hoch kompliziert. Eine Sprengung ist wie ein Eisberg – der größte Teil des Unterfangens bleibt im Verborgenen.

Fällt die Entscheidung gegen die Abtragung und für eine Sprengung, wird in der Regel ein Sprengmeister mit einem Abbruchkonzept beauftragt. Die erste Aufgabe des Sprengmeisters ist es, Material- und Personalaufwand zu kalkulieren. Als 2014 der AfE-Turm in Frankfurt gesprengt wurde, waren dafür 950 kg Sprengstoff nötig. Der 116 Meter hohe Turm hält derzeit den Höhenrekord unter Sprengungen in Europa.

Für welche Sprengstrategie man sich entscheidet, hängt von den lokalen Gegebenheiten ab. Bei der beliebten Fallrichtungssprengung wird ein keilförmiger Spalt in die unteren Teile des Gebäudes gesprengt. Dieses kippt dann um, ähnlich wie bei einer Baumfällung. Trotzdem geht manchmal etwas schief. Ein halbes Jahr dauerten auch die Vorbereitungen für die Silo-Sprengung Anfang April in Süddänemark. Das 53 Meter hohe Silo fiel trotz aller Vorarbeit in die falsche Richtung und auf die angrenzende Bibliothek. Verletzt wurde zum Glück niemand.

Ist für eine Fallrichtungssprengung kein Platz in der Umgebung, kann die Wahl auf die zweistufige Sprengung fallen, wie beim AfE-Turm in Frankfurt. Das Gebäude sackt bei dieser Variante in sich zusammen, indem tragende Elemente gesprengt werden. Hin und wieder – wenn auch sehr selten – kommt es aber vor, dass sich ein Gebäude einfach gegen die Sprengung wehrt:

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