Österreich : Vorzeigen für Nachhaltigkeit
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Während in Hütteldorf rund um das Allianz Stadion von Rapid im Nachhinein um Millionen gestritten wird und im Wiener Prater auf Hochtouren nachgedacht wird, ob und wie man das mit dem neuen Nationalstadion anstelle des mehr als in die Jahre gekommenen Ernst-Happel-Ovals hinkriegen will, strotzt Markus Kraetschmer zwischen unzähligen Meetings geradezu vor Zufriedenheit. "Wir sind voll im Zeitplan und alles läuft bestens", sagt der Austria-AG-Vorstand.
Kraetschmer, das darf angemerkt werden, hat wahrscheinlich in seinem Leben schon komplexere Dinger geschupft: Immerhin ist es ihm nicht nur gelungen, als einzige relevante handelnde Person aus der eher un- als seligen Ära Frank Stronach übrig zu bleiben, sondern den Klub schlicht und einfach vor dem Bankrott zu retten.
Ein Stadionumbau ist trotzdem kein Klacks und nichts, was man so nebenher macht. Immerhin investiert die Austria insgesamt rund 42 Millionen Euro in die Neugestaltung ihrer Heimat, die dann eine UEFA-Vier-Sterne-Arena sein wird.
Und nicht nur das, man will auch ein Zeichen in der Dimension Nachhaltigkeit setzen: Der Wiener Fußballklub hat sich entschieden, das internationale Auszeichnungssystem DGNB der Österreichischen Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft (ÖGNI) anzuwenden. Transparenz, Barrierefreiheit und Energieeffizienz stehen im Zentrum, es wird eine Wasseraufbereitungsanlage sowie eine Fotovoltaikanlage auf dem Dach des Gebäudes geben.
Bewährte Zusammenarbeit mit ARGE, dazu Generalkonsulent
Errichtet wird die Generali Arena von der ARGE Habau, Hazet und Swietelsky. Hintergrund und Basis für Vertrauen: Diese Arbeitsgemeinschaft hat für den FK Austria Wien in den letzten 15 Jahren bereits etliche Arbeiten (zB die Osttribüne) durchgeführt. Man kennt und schätzt einander, die Abläufe sind eingespielt. Und nachdem das Ding doch ein bisschen größer als eine Tribüne ist, hat man sich mit Vasko+Partner einen Generalkonsulenten für alles abseits des rein Architektonischen an Bord geholt. Bei Vasko+Partner ist man auf jeden Fall "davon überzeugt, dass das neue Stadion international für Aufsehen sorgen wird" (Geschäftsführer Wolfgang Poppe).
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Rohbau mit Schmankerln
Zum Zeitpunkt des Entstehens des Artikels war der Rohbau gerade im Fertigwerden. Eine große Rolle spielen bei diesem Thema immer möglichst schnelle Arbeits- und Schalzeiten. Um den Rohbau möglichst zügig abwickeln zu können, hat die ARGE Swietelsky, Habau, Hazet ein Baustellenkonzept entwickelt, das die Nutzung von Betonfertigteilen und Ortbeton miteinander verknüpft. Lkw brachten rund 1.200 Fertigteile auf die Baustelle – Zahnträger, Hauptträger und Tribünenstufen, gleichzeitig werden rund 22.000 Kubikmeter Transportbeton verbaut.
Bei der Schalung setzt das ausführende Wiener Schalungsunternehmen Anna König auf Produkte und Dienstleistungen von Hünnebeck Austria. Für die Deckenflächen hat das Unternehmen insgesamt 3.200 Quadratmeter der Topec Modulschalung im Einsatz – ca. 44 Prozent als Kauf-, den Rest als Mietmaterial.
Bei der Wand kam der "Klassiker" Manto zum Einsatz, der mit einer Vorhaltemenge von rund 800 Quadratmeter auf der Stadion-Baustelle vorhanden ist. Damit wird beispielsweise die aufgelöste Tragstruktur der neuen Tribünen hergestellt – eine optisch interessante Variante aus stark bewehrten Fachwerkelementen anstelle der ansonsten üblichen massiven, großflächigen Stahlbetonwände. Diese in Sichtbeton-Klasse 2 ausgeschriebenen Elemente werden mit selbstverdichtendem Beton hergestellt, weshalb ein besonderer Füllstutzen in die Schalelemente eingebaut wurde.
Raffael Krenn, Tragwerksplaner bei Vasko+Partner: "Generell sind wir gut im Zeitplan, die Arbeiten laufen auf vollen Touren. Wir versuchen einen Puffer für die Haustechnik zu schaffen, denn für den Innenausbau ist ein ganzes Jahr eingeplant. Zurzeit befinden sich rund 90 Arbeiter auf der Baustelle, mit den Ausbauarbeiten wird diese Zahl aber auf rund 250 steigen. Auch aus Recycling-Sicht ist das ganze spannend, denn sowohl das Abbruchmaterial als auch das im Bereich der Tiefgarage anfallende Aushubmaterial konnte teilweise vor Ort wiederverwendet werden.“
Teil eines größeren Konzepts
Der Stadionbau ist das Herzstück des Infrastrukturprojekts S.T.A.R. (Stadion, Trainingsplätze, Akademie, Regionales Nachwuchszentrum), in dessen Rahmen auch die Neugestaltung der Trainingsplätze, die Erweiterung der Akademie und ein neues regionales Nachwuchszentrum eingebunden sind.
Die Fertigstellung ist für 2018 vorgesehen. Dann wird die Generali Arena auf eine Kapazität von 17.500 Zusehern (national) bzw. 15.000 (international) erweitert, teilerneuert und auf den Standard einer UEFA-Vier-Sterne- Arena angehoben sein. (Thomas Pöll)